Wach auf!

Jesaja 52,1-2: „Wach auf, wach auf! Kleide dich, Zion, in deine Kraft! Kleide dich in deine Prachtgewänder, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn nicht mehr länger soll dich ein Unbeschnittener und ein Unreiner betreten. Schüttle den Staub von dir ab! Steh auf, setz dich hin, Jerusalem! Mach dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion!“
Dieser Vers kann als dringender Aufruf zur Erweckung verstanden werden. Bevor eine größere Erweckung sichtbar wird, muss ein Mensch, auch Christ, zunächst persönlich erweckt, also wach, sein. Wo es ein Aufwecken braucht, herrscht vorher Schlaf.
Gemeint ist hier selbstverständlich nicht unser natürlicher Schlaf, den jeder Mensch braucht, damit sich der Körper von den Aktivitäten des Tages erholen und neue Kraft tanken kann. Wie wir aber im Folgenden sehen werden, gibt es Parallelen zwischen leiblichem und geistlichem Schlaf, was es uns ermöglicht, die Hintergründe und Zusammenhänge des geistlichen Schlafes besser zu verstehen.

 

1. DER SCHLAF

Wach auf!“, sagt man zu jemandem, der noch schläft. Wir werden im Folgenden noch hören, dass der Schlaf im geistlichen Sinne auch dem Tod gleichzusetzen ist.

 

Natürliche Ursachen von Müdigkeit

Wenn man müde ist, will man schlafen. Müde werden wir beispielsweise durch:
  • Arbeit
  • Krankheit
  • Medikamente, Drogen, Alkohol
  • Depression, Sorgen, Angst
  • Bequemlichkeit, Luxus, Essen
  • Hypnose
Diese Liste erhebt selbstverständlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, da es sich hier um keine wissenschaftlich-medizinische Abhandlung handelt. Es soll jedoch deutlich werden, dass die Ursachen geistlicher Müdigkeit sich mit obigen Punkten immer wieder überschneiden. Anhand des folgenden Beispiels (Alkohol) wird das schon klar: „29Wer hat Ach und wer hat Weh? Wer hat Streit? Wer hat Klage? Wer hat Wunden ohne Ursache? Wer hat trübe Augen? 30Die, welche spät aufbleiben beim Wein, die einkehren, um Würzwein zu kosten! 31Schau nicht darauf, wie der Wein rötlich schimmert, wie er im Becher perlt! Er gleitet leicht hinunter; 32zuletzt aber beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter! 33Deine Augen werden seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird verworrenes Zeug reden; 34du wirst sein wie einer, der auf hoher See schläft und wie einer, der oben im Mastkorb liegt. 35»Man hat mich geschlagen, aber es tat mir nicht weh; man prügelte mich, aber ich merkte es nicht! Wann werde ich aufwachen? Ich will es weiter so treiben, ich werde ihn wieder aufsuchen!«“ (Sprüche 23,29-35)
Hier erfahren wir, dass der im Übermaß Alkohol genießende Mensch verwirrt wird und sich im Zustand des Schlafes befindet. So lange er mit seiner Untugend nicht aufhört, wird er nicht aufwachen.

 

Ursachen geistlicher Müdigkeit

  • Die Sünde
Eine Untugend wie oben nennt die Bibel Sünde. Sünde führt dich in den geistlichen Schlaf, auch geistlichen Tod. In Jakobus 1,14-15 steht geschrieben: „Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“ Dein Schlummer raubt dir die Kraft. Leben ist nicht mehr da. „Deshalb heißt es: «Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten! Und der Christus wird dir aufleuchten!»(Epheser 5,14)
  • Die Faulheit und Nachlässigkeit
In Sprüche lesen wir viele Verse über die Faulheit. Hier nur einige davon:
Sprüche 19,15: „Faulheit versenkt in tiefen Schlaf und eine lässige Seele muss hungern.“
Sprüche 6,6ff: 6Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! 7Sie, die keinen Anführer, Aufseher und Gebieter hat, 8sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung. 9Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? 10Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten, um auszuruhen – 11und schon kommt wie ein Landstreicher deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann.“
Sprüche 22,13: „Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen; mitten auf den Plätzen könnte ich getötet werden!“
Was wir immer wieder leicht vergessen, ist die Tatsache, dass nicht nur Schlechtes tun Sünde ist, sondern auch unterlassene gute Taten („Wer nun weiß, Gutes zu tun und tut es nicht, dem ist es Sünde“, lehrt uns Jakobus in Kap 5, Vers 17). Du verzögerst durch deine Faulheit Gottes guten Plan und machst, dass sein Wort unwirksam ist und keine oder nur wenige Früchte trägt. Somit ist Faulheit oder Nachlässigkeit mit Ungehorsam Gott gegenüber gleichzusetzen, womit wir beim nächsten Punkt wären.
  • Der Ungehorsam
Unser großes Problem ist seit Adam unser Ungehorsam. Eva wurde verführt, von der Schlange sozusagen hypnotisiert oder verzaubert. Adam jedoch war Gottes Gebot mit Absicht ungehorsam.
Römer 6,16: „Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch zur Verfügung stellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht? Entweder Sklaven der Sünde zum Tod oder Sklaven des Gehorsams zur Gerechtigkeit?“
Wenn Gott dich angewiesen hat, etwas zu tun und du tust es nicht, dann machst du sein Wort machtlos. Du achtest seinen Namen nicht und hast keinen Respekt vor ihm. So ist es auch umgekehrt, wenn Gott dir etwas verboten hat und du tust es trotzdem.
Ein Beispiel von Ungehorsam, der bestraft wurde, finden wir im Buch 1.Samuel 15. Nach wiederholter Missachtung von Gottes Anordnungen wurde Saul als König abgesetzt. Der Prophet Samuel erklärte damals: „Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. Denn Widerspenstigkeit ist eine Sünde wie Wahrsagerei und Widerstreben wie Abgötterei und Götzendienst.“ (1.Samuel 15,22-23)
  • Der Götzendienst
Damit sprechen wir die letzte Ursache des geistlichen Schlafes an. Eine lange Bibelstelle aus dem Korintherbrief sagt viel über dieses Thema aus: 1Denn ich will nicht, dass ihr unkundig seid, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgegangen sind, 2und alle auf Moses getauft wurden in der Wolke und in dem Meer, 3und alle dieselbe geistliche Speise aßen, 4und alle denselben geistlichen Trank tranken; denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. (Der Fels aber war der Christus.) 5An den meisten derselben aber hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie sind in der Wüste hingestreckt worden. 6 Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen, dass wir nicht nach bösen Dingen gelüsten, gleichwie auch jene gelüsteten. 7Werdet auch nicht Götzendiener, gleichwie etliche von ihnen, wie geschrieben steht: “Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und sie standen auf, zu spielen.” 8Auch lasst uns nicht Hurerei treiben, gleichwie etliche von ihnen Hurerei trieben, und es fielen an einem Tage dreiundzwanzigtausend. 9Lasst uns auch den Christus nicht versuchen, gleichwie etliche von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden. 10Murrt auch nicht, gleichwie etliche von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden. 11Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf welche das Ende der Zeitalter gekommen ist. 12Daher, wer denkt zu stehen, sehe zu, dass er nicht falle. 13Keine Versuchung hat euch ergriffen, als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt. 14Darum meine Geliebten, flieht den Götzendienst. […] 21Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr könnt nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des Dämonentisches. 22Oder reizen wir den Herrn zur Eifersucht? Sind wir etwa stärker als er? 23Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich; alles ist erlaubt, aber nicht alles erbaut.“ (1. Korinther 10,1-23)
Welche Auswirkungen hat der Schlaf?
Alle diese Bedingungen für den Schlaf haben Auswirkungen auf das Fleisch. Man ist, wenn man „schläft“, ein fleischlicher Mensch.
  • Armut, Mangel, Hunger
Wir haben in Sprüche 6,10-11 gelesen: „10Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten, um auszuruhen – 11und schon kommt wie ein Landstreicher deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann.“
Spr 19,15: „Faulheit versenkt in tiefen Schlaf und eine lässige Seele muss hungern.“
  • Zeitverlust
Eine Person, die schläft, verliert wertvolle Zeit. Deshalb müssen wir aufwachen.
  • Hexerei
Geistlicher Schlaf ist sehr gefährlich. Die Dämonen und Zauberer können während deines Schlummers mit dir und in deiner Umgebung tun, was sie wollen.
  • Tod
Vorher haben wir gelesen, dass die Sünde den Tod nach sich zieht. Seit Adam und Eva durch ihre Begierde gegen Gott gesündigt hatten, sind alle Menschen dem Tod ausgeliefert: „Denn Staub bist du und zum Staub wirst du zurückkehren.“ (1.Mose/ Genesis 3,19) Auch im Buch Sprüche, Kapitel 21, Vers 25 steht: „Die Begierde des Faulen bringt ihm den Tod, denn seine Hände weigern sich zu arbeiten.“
Die große Frage lautet nun, wie wir aus diesem unfruchtbaren, tödlichen Leben aufwachen und herauskommen können. Natürlich kann einer sagen: Man braucht Disziplin! Menschliche Methoden können uns aber nicht helfen. Es ist wie mit den guten Vorsätzen für ein neues Jahr. Meist sind sie nach einiger Zeit gebrochen. Deshalb wollen wir betrachten, wie die Bibel Erweckung sieht.

 

2. DIE ERWECKUNG

Wie geschieht Erweckung?

Die Erweckung ist geistlich. Wer aufwacht, wird vom Heiligen Geist aufgeweckt. Jesus gibt uns zu verstehen: „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag“ (Johannes 6,44).
  • Die Gnade Gottes als Startschuss
Niemand kann daher sagen, dass er von selbst aufgewacht ist. Es ist nicht unser eigener Verdienst, wenn wir aufwachen, sondern ein unverdientes Geschenk. „Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Jesus Christus ist(Römer 3,23-24). Aus Gnade tut Gott alles, damit der Mensch aufwacht und nicht ins Verderben geht. Deshalb lässt der Herr den Menschen auch durch gewisses Leid gehen. Dies kann man dann als Weckruf Gottes in der Dunkelheit sehen: „Deshalb heißt es: «Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten! Und der Christus wird dir aufleuchten!»(Epheser 5,14)
  • Der Glaube an Jesus
Der Tod und somit auch Schlaf wurde von Jesus besiegt. Deshalb ist er die beste und einzige Anlaufstelle für persönliche Erweckung.
Römer 6,8-11: „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott. So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus!“
Die Bibel sagt, dass wir nur errettet sind durch den Namen Jesus. Indem wir unser Vertrauen auf Jesus setzen, brauchen wir nicht mehr uns unseren Programmen vertrauen. Wenn wir den Glauben in Jesus verlieren, verlieren wir auch die Liebe. Deshalb müssen wir nahe bei Jesus bleiben, in seiner Gegenwart. „Dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.“ (1.Johannes 5,4)
  • Das Gespräch mit Gott: Beten
Wenn der Herr zu dir als Christ sagt: „Wach auf!“ Dann heißt es, dass du fleischlich geworden bist und die Dinge wieder tust, die du ausgespuckt hast.
Tu dann alles dafür, wieder mit Gott in Verbindung zu kommen! Zieh dich lieber zurück von allen Dingen der Welt: Fernsehen, Handy, Essen, und sogar von Menschen. Suche die Zweisamkeit mit Gott und lasse nicht zu, dass dich jemand oder etwas stört. Dann kann der Herr dich frei machen von den Dingen, die dich fesseln und festhalten.
Aufschluss gibt uns auch die Bibelstelle, in der Jesus die Jünger, die ihm am nächsten waren, im Garten Gethsemane lehrt, wie man aus dem Schlaf zur Erweckung kommt: „Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde konntet ihr mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ (Matthäus 26,40-41) Hier kommt wieder der schon angesprochene Zwiespalt zwischen Fleisch und Geist zum Ausdruck. Um unsere schlafende, fleischliche Natur zu überwinden, müssen wir beten.
Alle weiteren Richtungen und Anweisungen wird der Herr uns geben: Was wir weiterhin lassen und tun sollen…
  • Die Heiligung: Befreiung von den Fesseln
Auf jeden Fall wird Gott uns in ein Leben der Heiligung führen, bei dem wir Altes aufgeben (müssen), um Neues zu wirken.
Eine Vision, die jemand von Gott bekommen hatte, gibt uns hier Aufschluss: Sie zeigte, wie eine Person mit einer längeren, elastischen Schnur an einem Pfosten angebunden war. Dieser Person war es durchaus möglich, sich in einem gewissen Umkreis frei zu bewegen, ja sogar, ganz schön weit zu kommen, da die Schnur dehnbar war. Wollte diese Person jedoch einen gewissen Punkt überschreiten, schnellte sie plötzlich weit zurück. Erst jetzt wurde der Mensch gewahr, dass er unfrei und gebunden war.
Uns soll das zeigen, dass es noch unsichtbare Ketten gibt, mit denen wir gebunden sind und von denen wir frei werden müssen, wenn wir Erweckung sehen und mit Gott mehr erleben wollen. Von diesen Ketten ist in unserem anfänglichen Bibelvers auch die Rede: „Mach dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion!“ (Jesaja 52,2)
Die Ketten, bzw. elastischen Schnüre, bestehen aus alten Gewohnheiten, Denkweisen und Charaktereigenschaften, aus seelischen Bindungen zu gewissen Menschen oder an gewisse Dinge. Man wird all dies nur los, wenn man Gottes Ratschläge annimmt und seinen Anweisungen gehorcht. Er führt uns dann in ein Leben der Heiligung, bei dem unsere Seele von alten Bindungen befreit wird. Sie wird so verwandelt in Gottes Bild: „Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2.Korinther 5,17).
Diese seelische Abnabelung und Umwandlung ist auch oft schmerzlich, weil unsere alte Natur, das sogenannte Fleisch, nicht loslassen will. So gelangen wir in schwierige Lebenslagen, in denen der Herr uns zwingt, loszulassen und sich neu aufzumachen. So sieht ein Leben der Heiligung aus. Wer diesen Preis nicht zahlen will, wacht nie ganz auf und kommt daher nicht zu Gott.

Der Priester Eli als Negativbeispiel

Jemand, der schläft, merkt zunächst nicht, dass er aufwachen muss. Wenn du dir deines Zustands nicht bewusst bist, kannst du nicht aufwachen. Gott rüttelt den Menschen deshalb wach und gibt ihm unterschiedliche Warnungen.
So verhielt es sich auch mit dem Priester Eli, dessen Geschichte im 1. Buch Samuel erzählt wird. Wohlgemerkt war Eli schon Priester im Tempel des Ortes Silo, der zur damaligen Zeit Anlaufstelle für das Volk Israel war. Der Priester diente also schon Gott. Aber es gab Dinge in seinem Leben, die den Herrn nicht ehrten und wegen derer er wachrütteln brauchte.
Schon in Kapitel 1 fällt auf, dass Eli wenig Gespür für den Geist Gottes hatte. Er verurteilte nämlich die verzweifelte Hanna, die wegen eines Kinderwunsches im Tempel zu Gott flehte.
Später kam ein Prophet zu Eli und warnte ihn wegen des Verhaltens seiner Söhne, welche Eli nicht in der Furcht des Herrn erzogen hatte und die allerlei furchtbare Dinge vor Gott taten.
Der Herr ließ einige Jahre später den Jungen Samuel bei Eli in die Lehre gehen, um jenem eine weitere Lektion zu erteilen. Durch den Mund des Jungen sprach der Heilige Geist zu Eli über seine Söhne. Samuel prophezeite schon als Kind, dass Gott die Schuld Elis und seiner Söhne rächen würde. Als Begründung gibt Gott: „Denn er hat erkannt, dass seine Söhne sich den Fluch zuzogen, aber er hat ihnen nicht gewehrt.“ (1.Samuel 3,13) Eli hat nichts getan, als er sah, dass seine Kinder gegen Gott verstießen. Er ließ sich einfach nicht vom Heiligen Geist aufwecken und hat somit Unheil über seine gesamte Familie gebracht.
Wo aber war der wunde Punkt? Erinnern wir uns an die Schritte der Erweckung (1. Gnade Gottes rüttelt wach, 2. Glaube an Gott, 3. Gebet, 4. Heiligung). Das Wort Gottes war an Eli ergangen, Gott hatte also seinen Part erfüllt. „Aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben verband“ (Hebräer 4,2). Aha. Was Eli fehlte, war das gleiche, was den Israeliten bei ihrer Wüstenwanderung fehlte: nämlich Punkt 2: der Glaube. Der mangelnde Glaube verhinderte bei Eli auch Punkt 3 und 4, also das anhaltende Gebet für seine Familie und eine Erweckung derselben.

Das Kleid: die Kraft Gottes und die gerechten Taten

Der Priester Eli war sich nie ganz seines Priestertums und seiner Stellung vor Gott bewusst. Deshalb ignorierte er auch die Kraft Gottes, die ihm allezeit zur Verfügung stand und mit der er die Sünde in seiner Familie hätte bekämpfen können. Genau das ist die Bedeutung der Priesterkleidung. „Wach auf, wach auf! Kleide dich, Zion, in deine Kraft! Kleide dich in deine Prachtgewänder, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn nicht mehr länger soll dich ein Unbeschnittener und ein Unreiner betreten.“ (Jesaja 52,1)
Folgende Vision spricht auch von diesem Prachtgewand: Jemand sah eine Frau mit einer Kleidung. Ein Mann kam mit dem Schwert, trennte das obere Gewand ab und darunter kam ein Brautkleid zum Vorschein. Zum Schluss hing das alte Kleid nur noch am vorderen Teil des Armes und musste nur noch dort durchtrennt werden. Die Vision ist ein Symbol dafür, wie Jesus Christus durch sein Wort von uns Altes abtrennt, so dass das Prachtgewand Jerusalems zum Vorschein kommt.
Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereit gemacht. Und ihr wurde gegeben, dass sie sich kleide in feines Leinen, glänzend, rein; denn das feine Leinen sind die gerechten Taten der Heiligen.“ (Offenbarung 19,7-8)
Zusammenfassend ist auch in der folgenden Stelle vom Schlaf, vom Erwachen und von dem neuen Kleid die Rede: „Und dieses noch, da wir die Zeit erkennen, dass die Stunde schon da ist, dass wir aus dem Schlaf aufwachen sollen; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir geglaubt haben: Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe. Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichts anziehen. Lasst uns anständig wandeln wie am Tage; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid, sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Erfüllung seiner Lüste.“ (Römer 13,11-14)

Jesus ist also der Ausweg

Der Mensch möchte sein Fleisch befriedigen. Gott verlangt aber von uns, unser Fleisch zu kreuzigen, so wie Jesus gesagt hat: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf und folge mir nach.“ (Lukas 9,23)
So zeigt Gott uns, dass er uns statt unserer bisherigen Last, nämlich den Sorgen und Sünden der Welt, eine andere Last gibt, sein Kreuz. Diese neue Last Jesu ist jedoch befreiend und gut für uns: „Kommt her zu mir alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. [Aha, das ist eine andere Art von Ruhe, als der bisher besprochene Schlaf]. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,28-30)
Da wo wir uns ausruhen können, ist das himmlische Jerusalem, der Berg Zion. Das ist dann die richtige, erholsame Ruhe Gottes.

(Zusammenfassung einer Lehre von William Bouassa)