Ein ehrliches Herz

Ein ehrliches Herz

Sprüche 4,23-24: „23Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens. 24Tue hinweg von dir die Falschheit des Mundes, und verdrehte Reden seien fern von dir!“

Wir wollen heute betrachten, wie wichtig die Aufrichtigkeit in der Beziehung mit Gott ist. Im obigen Vers wird sogar erwähnt, dass das Leben davon abhängt. Umkehr, Reue, Errettung, Schutz, Seelenfrieden und Frieden mit anderen Menschen resultieren aus einer wahrhaften und ehrlichen Herzenshaltung.

1. DAS EHRLICHE HERZ ALS NÄHRBODEN FÜR DIE LIEBE

1.Timotheus, 5-7: „5Das Endziel der Lehre aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. 6Davon sind einige abgeirrt und haben sich unnützem Geschwätz zugewandt; 7sie wollen Lehrer des Gesetzes sein und verstehen doch nicht, was sie verkünden und als gewiss hinstellen.“

  • Die Liebe

Aus Vers 5 entnehmen wir, dass die Liebe das endgültige Ziel jeder christlichen Lehre ist und sein muss. Wenn die Predigten, die du hörst, in dir nicht bewirken, dass du Gott und die Menschen (einschließlich dir selbst) mehr liebst, so höre damit auf, sie anzuhören. Dann stimmt nämlich etwas mit dem Prediger nicht, oder du selbst nimmst es dir nicht zu Herzen.

Im 1.Korinther 13,4-8.13 wird die Liebe etwas näher beschrieben: „4Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; 5sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; 6sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. 8Die Liebe hört niemals auf. […]13Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. “

Aus dieser Bibelstelle erkennt man, dass eine gewisse Herzenshaltung notwendig ist, um nicht zu beneiden, zu prahlen, unanständig, eigennützig, bitter und nachtragend zu sein.

  • Das reine Herz

Gott kann man sich nur nähern, wenn man es ehrlich meint. Die allererste Voraussetzung ist ein wahrhaftiges Herz. Du vertuschst dann nichts mehr, sondern legst alles offen vor deinen Schöpfer.

Hebräer 10,22: „…so lasst uns Gott nahen mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser.“

Mit einem wahrhaftigen Herzen geschieht in dir ein Umwandlungsprozess. Du glaubst, dass nur Gott, Jesus, dir jetzt noch helfen kann und dadurch wird dein Herz rein gemacht und das böse Gewissen verschwindet.

Hesekiel 36,25-26: „25Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. 26Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;“ Das fleischerne Herz beinhaltet – im Gegensatz zu dem egoistischen steinernen Herzen – die Gottes- und Nächstenliebe. Diese Liebe im Herzen soll sodann der Motor in deinem Leben sein und die Motivation für alles was du tust. Das Herz ist dann rein, es tümmelt sich nichts Falsches mehr darinnen: falsche Einstellungen und Sichtweisen, Boshaftigkeit, Hass, Schadenfreude, Vorurteile, Neid, Wut, Bitterkeit, Vergeltung, Unzucht, unreine Gedanken, Ehebruch, Gelüste und Abhängigkeit, falsche Religion, usw…

Solltest du diese Dinge dennoch in deinem Herzen entdecken, so erlaubt es dir deine Ehrlichkeit, wieder und wieder vor Gott zu kommen und ihn um Gnade zu bitten, damit er dein Herz verändere.

  • Das gute Gewissen

Somit erlangst du auch ein reines Gewissen, wie in Hebräer 13,18 steht: „Betet für uns! Denn wir vertrauen darauf, dass wir ein gutes Gewissen haben, da wir in jeder Hinsicht bestrebt sind, einen ehrbaren Lebenswandel zu führen.“

Ein gutes Gewissen resultiert einzig und allein daraus, dass du weißt, dass Gott dir vergeben hat. Vergeben kann er dir wiederum nur, wie wir in Kapitel 1 gelesen haben, wenn du ehrlich vor ihn kommst, weil dich deine Sünde stört oder weil du nicht loskommst von ihr.

Wenn du alles, was du tust, mit reinen und ehrlichen Gedanken machst, dann kannst du mit Paulus sagen: „2…sondern wir lehnen die schändlichen Heimlichkeiten ab; wir gehen nicht mit Hinterlist um und und gebrauchen auch das Wort Gottes nicht betrügerisch; sondern indem wir die Wahrheit offenbar machen, empfehlen wir uns jedem menschlichen Gewissen vor dem Angesicht Gottes.“ (2.Korinther 4,2-3)

Das gute Gewissen ist nichts anderes, als die Heilsgewissheit, die feste Überzeugung, dass du gerettet bist, was auch geschieht. Es ist die Gewissheit, dass du dir nichts vorzuwerfen hast und dich nichts von der Liebe Christi scheiden kann (Römer 8). Selbstverständlich sind unsere Gedanken auch angegriffen, weswegen uns Paulus in Epheser 6,17 empfiehlt: „Nehmt auch den Helm des Heils…“ Dieser Helm schützt dich vor den unsichtbaren Angriffen deines Feindes, des Teufels, der auf dich Feuerpfeile abschießt, um deine Gedanken zu verunreinigen. In deinen Gedanken findet dann der „heilige Krieg“ statt, den die Religionen im Laufe der Geschichte und auch heutzutage sehr fehlinterpretiert haben! „4Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien 5und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi.“ (2.Korinther 10,4-5) Das ist dein täglicher Glaubenskampf in deinen Gedanken!

  • Der ungeheuchelte Glaube

Es geht hier um den wahrhaftigen, echten Glauben an Jesus Christus, den Erlöser. Das Wort „Glaube“ wird in der Bibel auf unterschiedliche Art und Weise gebraucht.

a) Glaube ist ein Synonym für das Evangelium (Römer 1,8).

b) Glaube ist eine Geistesgabe (1.Korinther 12,9).

c) Glaube ist eine Frucht des Geistes (2.Thessalonicher 1,3).

In Johannes 4,23-24 drückt Jesus aus, dass wir Gott wahrhaftig anbeten müssen: „23Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. 24Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

Die Anbetung muss mit ungeheucheltem Glauben sein. Untersuchen wir das griechische Wort für Heuchelei, „hypocritos“, so ist damit ein Schauspieler gemeint, der eine Rolle spielt. Er trägt eine Maske, hinter der er sich versteckt. Genau so sollen wir nicht vor Gott auftreten, nicht einmal vor den Menschen. Gott erhört keine Schauspieler, die ihre Sünde verstecken.

2. EIN EHRLICHES HERZ ALS GRUNDLAGE FÜR GEBETSERHÖRUNG

  • Gott vergibt dann, wenn man ihm nichts vorenthält

König David kann von uns als Vorbild angesehen werden, was Aufrichtigkeit vor Gott betrifft. Was ihn zum „Mann nach Gottes Herzen“ macht, war nicht seine Schuldlosigkeit oder sein weiser Lebenswandel, sondern die Tatsache, dass er seine Sünde nicht verbarg, sondern diese vor Gott offen zur Sprache brachte.

Psalm 32,2-5: „2Wohl dem Menschen, dem der Herr keine Schuld anrechnet, und in dessen Geist keine Falschheit ist! 3Als ich es verschwieg, da verfielen meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. 4Denn deine Hand lag schwer auf mir Tag und Nacht, so dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürr wird. 5Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg meine Schuld nicht; ich sprach: »Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen!« Da vergabst du mir meine Sündenschuld.“

Selbst als David mit der Frau eines seiner Soldaten – Uria – Ehebruch begangen hatte und deren Mann dafür an die vorderste Front schickte, wo er mit Sicherheit getötet würde, konnte Gott dem König verzeihen, da dieser aus aufrichtigem Herzen Buße tat. Er versteckte nichts von seiner Schlechtigkeit vor Gott, er demütigte sich und erlangte so die Wiederherstellung seiner Reinheit und Ehre vor dem Herrn. Lies dazu Psalm 51. Auch Johannes, der Jünger Jesu, hat seine Erfahrungen mit Gottes Vergebung ausgedrückt: „8Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns.9Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit. 10Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“ (1.Johannes 1,8-10)

Das Wichtigste ist also, dass in unserem Herzen die Wahrheit regiert und man es ehrlich meint! Dann hört Gott unsere Gebete.

  • Gott hört Gebete von Menschen, die es ernst mit ihm meinen

Psalm 66,18-20: „18Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört; 19doch wahrlich, Gott hat erhört, er hat geachtet auf die Stimme meines Flehens. 20Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht abgewiesen noch seine Gnade von mir gewendet hat!“

Gott kennt die Motivationen unseres Herzen.

  1. Er weiß, warum wir für etwas beten.

  2. Er kennt unsere Einstellung zu ihm.

David hat die Erfahrung gemacht, dass Gott ihn erhört, wenn er keine Hintergedanken hatte und wenn er Gottes Anweisungen respektierte.

Psalm 145,18-20: „18Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen; 19er erfüllt das Begehren derer, die ihn fürchten; er hört ihr Schreien und rettet sie. 20Der Herr behütet alle, die ihn lieben, und er wird alle Gottlosen vertilgen. “

Im Vers 18 kommt ganz klar zum Ausdruck, dass der Herr diejenigen anhört, welche ihn wirklich anrufen. Dazu müssen wir erstens einmal wissen, wer er wirklich ist und können ihn nicht mit falschen Namen bezeichnen. Außerdem müssen wir es ehrlich meinen, wenn wir uns an ihn richten. Zudem sollen wir ihn fürchten und uns an sein Wort halten. Das ist dann, wie im Vers 19 beschrieben, der Ausgangspunkt dafür, dass wir eine Gebetserhörung haben.

Auch Psalm 37,4 empfiehlt dir: „und habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt!“ Wenn du nämlich Lust an Gott hast, dann werden seine Wünsche plötzlich zu deinen Wünschen. Deshalb bekommst du dann, was dein Herz begehrt: weil Gott es auch begehrt!

Die Bedingung dafür, dass Gott dich also hört ist, dass du ihn von ganzem Herzen lieb hast. Und damit du ihn von ganzem Herzen liebst, sollst du dich von der wahren Lehre, Gottes Wort, unterweisen lassen!

(Zusammenfassung einer Lehre von William Bouassa)