Der Fels und der Stein
1) Einführung
Weitläufig gilt der Apostel Petros (Petrus) als „der Fels“. Die Päpste bezeichnet man als Nachfolger des Petros. Dieser von der Katholischen Kirche verbreitete Glaube ist Legitimation für das Papsttum, den „Stuhl Petri“, dessen Begründer, Verfechter und Anhänger sich auf die Bibelstelle berufen, in der Yehoshua (Jesus) zu Petros folgende Worte spricht:
„Und auch ich sage zu dir, dass du Petros bist, und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen“ (Matthäus 16,18).
Viele Menschen denken, das Papsttum sei somit in der Bibel verankert. Doch entspricht die katholische Lehre von „Petros, dem Felsen“ der Wahrheit oder sind wir vielleicht einem Jahrtausende alten Irrglauben erlegen? Mit dieser Abhandlung soll das Verständnis „des Felsen“ im Licht der Bibel untersucht werden.
Bedeutung des Felsen
Ein Fels symbolisiert in der Bibel zumeist Festigkeit und Standhaftigkeit. Er dient auch als Schutz und Zufluchtsort. Er bietet Sicherheit und überdauert lange Zeit. Manchmal dient der Fels auch als Wasser- oder Nahrungsspender.[1]
2) Petros und Petra
Zum besseren Verständnis müssen wir einige Wörter des obigen Bibelverses im griechischen Urtext betrachten.
Das griechische Wort «petros» bedeutet übersetzt „Stein“. Der „Felsen“ hingegen heißt auf Griechisch «petra». Lesen wir mit diesem Hintergrund den Vers noch einmal, so lautet er:
„Und auch ich sage zu dir, dass du ein Stein («petros») bist; und auf diesen Felsen («petra») will ich meine Versammlung (Gemeinde, Kirche) bauen, und die Pforten des Hades (Pforten der Hölle) werden sie nicht überwältigen.“
Mit Petros und Petra, also dem Felsen, sind auf keinen Fall ein und dieselbe Person gemeint. Petros ist nicht der Fels, sonst hätte der Herr Yehoshua nämlich das Wort «petros» noch einmal verwendet und somit gesagt: „und auf diesen Stein werde ich meine Gemeinde bauen.“
Wer also ist «petra»? In Wirklichkeit hat der Herr sich selbst mit dem Felsen gemeint. Man kann sich bildlich vorstellen, wie Yehoshua bei der Aussage „Du bist «petros»“ mit dem Finger auf Shim’on Petros (Simon Petrus), dann aber bei der Fortführung „Auf diesen «petra» werde ich meine Gemeinde bauen“ auf sich selbst gedeutet hat. Seien wir einmal ehrlich und realistisch: Kann etwas so Großes wie Gemeinde oder Kirche auf einen Menschen gebaut werden?
3) Ein kleines Wort, so wichtig
Bleiben wir noch ein bisschen bei der Analyse unseres Satzes: „Aber auch ich sage dir, dass du bist Petros; und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Versammlung, Kirche) bauen, und des Hades Pforten (Pforten der Hölle) werden sie nicht überwältigen.“ (Matthäus 16,18)
Wir sehen uns ein kleines, scheinbar unbedeutendes Wort an, das jedoch einen großen Teil zum richtigen oder falschen Verständnis des Verses beiträgt. Es handelt sich um das griechische Bindewort (Konjunktion) «kaí», das in unserem Fall mit «und» übersetzt wurde. Was nicht ersichtlich ist: «kaí» kann auch mit anderen kleinen Wörtchen übersetzt werden («auch, sogar, tatsächlich, aber»). Verwendet man das Wörtchen «aber», so würde unsere Aussage folgendermaßen lauten: „Aber auch ich sage dir, du bist Petros; aber auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Versammlung, Kirche) bauen, und des Hades Pforten (Pforten der Hölle) werden sie nicht überwältigen.“
In diesem Fall kommt der Gegensatz zwischen Petros und dem Felsen noch deutlicher zum Ausdruck. Petros ist nicht der Fels.
4) Die Antwort
Lesen wir die Aussage Yehoshua Mashiahs (Jesus Christus) einmal im Zusammenhang mit den vorhergehenden Versen, so wird uns ein weiteres Licht aufgehen.
„Doch als Yehoshua in die Gegend von Cäsarea von Philippos gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei? Und sie sagten: Sicher Yohanan der Täufer; und andere Eliyah; und wieder andere Yirmeyah oder einer der Propheten. Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich bin? Shim’on Petros antwortete und sprach: Du bist der Mashiah, der Sohn des Elohims, des Lebendigen. Und Yehoshua antwortete ihm und sprach: Glückselig bist du, Shim’on, Bar-Yonah, denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Und auch ich sage zu dir, dass du Petros bist, und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen“ (Matthäus 16, 13-18).
Yehoshua stellt hier den Jüngern die Frage, für wen sie ihn halten. Petros gibt die Antwort: „Du bist der Mashiah, der Sohn des Elohims, des Lebendigen“. Sofort macht ihm Yehoshua daraufhin klar, dass diese richtige Antwort nicht von ihm, Simon Petros selbst, komme, sondern von Elohim. Anschließend weist er den Jünger auf seine Winzigkeit hin, indem er ihm zu verstehen gibt: „Du bist ein Stein.“ Im Klartext sagt Yehoshua: „Ja, Simon, du hast die richtige Antwort gegeben, aber nicht aus dir selbst heraus, sondern Elohim hat dir das eingeflüstert. Aus dir kann so eine Offenbarung nämlich gar nicht kommen, denn du bist nur ein kleiner Stein!“ Und weiter offenbart er sich selbst: „Ich aber bin der große Felsen.“
Johannes der Täufer sagte einmal zur Volksmenge: „… Denn ich sage euch, dass Elohim dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken kann“ (Lukas 3,8).
Ein Stein ist ein stummer, lebloser Gegenstand. Er kann nichts tun. Elohim jedoch, der Leben einhaucht, kann sogar Steine zum Schreien bringen:
„Und er näherte sich schon dem Abhang des Ölbergs, und die ganze Menge der Jünger fing an, mit lauter Stimme voller Freude Elohim über all die Wunder zu loben, die sie gesehen hatten, indem sie sagten: Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe! Und einige der Pharisäer aus der Menschenmenge sagten zu ihm: Lehrer, weise deine Jünger scharf zurecht. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, werden die Steine schreien.“ (Lukas 19, 37-40)
Sowohl Johannes der Täufer als auch Yehoshua signalisieren hier klar und deutlich, dass ein Mensch nur durch die Kraft Elohims Verständnis und Offenbarung im Herzen empfängt, so dass er wiederum mit der Stimme Elohim loben und anderen Menschen erzählen kann. Unser Lobpreis ist lediglich die automatische Antwort auf Elohims Gnade und Wirken. Ohne Elohims Willen und Gnade bleiben wir stumme, leblose Steine. Niemand, auch kein Pastor oder Bischof, darf sich deshalb selbst rühmen oder sich über andere Menschen erheben!
5) Vom Stolz zur Demut
Der Jünger Simon Petros musste am eigenen Leib miterleben, wie sich in seinem Leben das Sprichwort „Vor dem Zusammenbruch ist Überhebung, und vor dem Fall Hochmut.“ (Sprüche 16,18) bewahrheitete.
Trotz des vehementen Hinweises seines Meisters Yehoshua hielt er sich immer noch für mehr als einen kleinen Stein. Er dachte, aus eigener Kraft etwas bewerkstelligen zu können. So versicherte er dem Herrn, notfalls in den Tod mit ihm zu gehen. Er stellte sich vor, Yehoshua von Nazareth mit Waffen zu verteidigen und heldenhaft im Kampf zu sterben.
Was daraufhin geschah, nenne ich den „Gethsemane-Schock“. Petros hieb als Erstes dem Malchus, Diener des Hohepriesters, im Garten Gethsemane mit dem Schwert ein Ohr ab (Johannes 18,10). Das Schwert des Petros symbolisiert hier die menschliche Kraft, die menschlichen Überlegungen und die Verteidigung seiner eigenen Interessen. Dann folgte die Reaktion Yehoshuas: Sie erschütterte Petros gesamtes Leben: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch’s Schwert umkommen.“ Der Grund, auf den Simon, der Fischer, bisher gebaut hatte, nämlich auf sich selbst, «petros», zerbröckelte. Er hatte bisher nie eine andere Strategie angewandt, als seine Sache mit Manneskraft durchzusetzen. Seine Stärke zählte jedoch gar nichts vor Elohim und er konnte mit seinem Hochmut nichts bewegen. Da er bis dahin noch nicht auf «petra», den Felsen, gegründet war, verfiel Petros in Angst, Lüge und schließlich Frustration. Er verleugnete nach dem „Gethsemane-Schock“ zuerst seinen Herrn drei Mal. Anschließend ging er wieder in die Welt zurück, in sein altes Fischerleben. Er hatte die Vision verloren, weil er nicht auf den Felsen gegründet war. Er kannte keinen anderen Ausweg und hatte im Augenblick alles, was ihm sein Lehrer Yehoshua gezeigt hatte, vergessen, weil noch nicht verinnerlicht.
Petros musste einen schmerzvollen Prozess der Demütigung durchmachen, damit sich sein Charakter vom Selbstvertrauen hin zum Elohimvertrauen änderte, von einem „Saul“ hin zu einem „David“ (siehe weiter unten. Und das war gut so: für seine eigene Rettung und die Rettung vieler Menschen, die er zum Glauben an Yehoshua Mashiah, den lebendigen Elohim, bringen sollte. Deshalb schreibt er in seinem Brief: „Darin jubelt ihr, die ihr jetzt, wenn es nötig ist, ein wenig Zeit lang durch verschiedene Versuchungen leidet, damit der Test eures Glaubens viel wertvoller erachtet wird als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer geprüft wird: Zum Lob und zur Ehre und Herrlichkeit in der Offenbarung Yehoshua Mashiahs. Diesen liebt ihr, obwohl ihr ihn nicht gesehen habt. An diesen glaubt ihr, obwohl ihr ihn jetzt nicht seht. Und ihr jubelt mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude. Dabei empfangt ihr das Endziel eures Glaubens, das Heil der Seelen“ (1.Petros 1,6-9). Petros hatte nun verstanden, dass es nicht um seine eigene Ehre und Größe ging, sondern um die Errettung von Seelen und um die Ehre Elohims.
6) Elohim YHWH, der Fels
1000 Jahre bevor der Fischer Petros lebte, war ihm ein junger Hirte, David (der später Israels König werden sollte), schon weit voraus: Er wies das Schwert ab, das ihm König Saul angeboten hatte, um die Sache Israels gegen Goliath zu verteidigen. Dies konnte er tun, weil er seinen Elohim schon persönlich erfahren hatte. Er kannte die Rettung Elohims vor wilden Tieren auf freiem Feld (1.Samuel 17,31-40). Shaul (Saul) hingegen verließ sich sein ganzes Leben lang auf seine eigene Kraft. Immer wieder versuchte er seine eigene Ehre zu retten. Mit dieser Einstellung kam er schließlich um (nachzulesen im 1. Buch Samuel ab Kapitel 13).
Die Erfahrungen mit Elohim als Retter und als Schutz hielt David in den Psalmen fest, in denen er seinen Elohim auch immer wieder als den FELSEN bezeichnete. Hier eine Auswahl:
„YHWH ist mein Fels1 und meine Burg und mein Erretter…“ (Psalm 18,3)
„Sei mir ein Fels zur Wohnung, um stets dahin zu gehen! Du hast geboten, mich zu retten, denn du bist mein Fels und meine Festung“ (Psalm 71,3)
Im Psalm 19 erkennen wir deutlich die Parallele zwischen YaHWeH und YEHOSHUA: „…YHWH, mein Fels und mein Loskäufer!“ (Psalm 19,15). Wir wissen, dass es nur einen Erlöser gibt, und zwar Yehoshua Christus! Es erstaunt, wie genau David damals schon seinen Erlöser kannte, der sich 1000 Jahre später erst für alle offenbaren sollte, als Mensch. Wer sagt, YEHOSHUA sei nicht YaHWeH, liest die Bibel nicht richtig.
Sehr deutlich geht das aus einem anderen prophetischen Buch hervor. Yesha’yah (Jesaja) kannte Elohim als Erlöser und Fels. Wir lesen: „6 So spricht YHWH, der König Israels und sein Loskäufer, YHWH Tsevaot: Ich, der Erste, ich, der Letzte; außer mir ist kein Elohim. […] 8 Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es nicht von jeher dich hören lassen und dir verkündet? Und ihr seid meine Zeugen. Gibt es einen Eloah außer mir? Und es gibt keinen Fels, ich weiß keinen“ (Jesaja 44,Verse 6 und 8).
In diesen Versen stellt Elohim sich seinem Volk vor und gibt sich selbst einige Bezeichnungen/ Attribute, die wir unmöglich übersehen dürfen: Er ist seinem eigenen Wort zufolge
- der König Israels
- der Loskäufer Israels
- der Erste und der Letzte
- der einzige Fels
- der einzige Elohim
Es fällt auf, dass diese Bezeichnungen auch auf Yehoshua Mashiah passen. Die Übereinstimmung ist nicht zu leugnen:
- mit Yehoshua, dem König Israels: „Doch Pilatus schrieb auch eine Inschrift und setzte sie auf das Kreuz. Und es war geschrieben: YEHOSHUA, DER NAZARÄER, DER KÖNIG DER JUDEN“ (Johannes 19,19).
- Yehoshua dem Loskäufer: „In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut…“ (Epheser 1,7).
- Yehoshua, dem Ersten und Letzten: „Ich bin das Aleph und das Tav, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“ (Offenbarung 22,13).
- Yehoshua, dem Fels: „auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen…“ (Matthäus 16,18).
- Yehoshua, dem wahren Elohim: „Wir wissen aber, dass Elohims Sohn gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind im Wahrhaftigen, in seinem Sohn Yehoshua Mashiah. Dieser ist der wahrhaftige Elohim und das ewige Leben“ (1 Johannes 5,20).
7) Der Fels spendet Nahrung und Wasser
Vor David und Yesha’yah hatte schon ein anderer Prophet Bekanntschaft mit dem Felsen gemacht: Moshe (Mose). Er schreibt: „4 Der Fels! Vollkommen ist sein Werk; denn alle seine Wege sind recht… […] 12 YHWH allein leitete ihn, und kein fremder El war mit ihm. 13 Er ließ ihn hinschreiten über die Höhen der Erde, und er aß die Früchte des Feldes; und er ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Felsen aus hartem Stein“ (Lied des Moshe: 5.Mose/Deuteronomium 32,4.12-13). Wir haben in Jesaja 44,8 die Aussage Elohims, es gebe keinen anderen Fels als ihn, gelesen. Dies wird uns nun noch klarer, denn noch nie hat man einen Felsen gesehen, aus dem Honig und Öl hervorkommen. Nirgends in der Bibel lesen wir davon, dass Petros, ein anderer Jünger, Prophet, Priester oder König Honig- und Ölspender oder eine stete Nahrungsquelle war. Dies kann einzig und allein Elohim bewerkstelligen.
Mit dem Honig geht eine erfrischende, belebende Wirkung einher. Das ist die Wirkung des Wortes Elohims, nicht die Wirkung von Menschenworten![2]
Öl war zu vielem nutze: als Nahrungsmittel, zur Salbung, zur Wundpflege, zur Erfrischung der Haut, als Opfergabe, als Lampenöl [3]. Öl symbolisiert den Heiligen Geist. Dieser ist Elohim und nur DER kann ihn spenden, kein Mensch. Wir erhalten den Heiligen Geist nicht durch die Ohrfeige eines Bischofs beim katholischen Sakrament der Firmung! Nur da, wo das Wort Elohims und der Heilige Geist zusammenwirken, kann Leben entstehen.
An anderer Stelle lesen wir: „Er öffnete den Felsen, und es flossen Wasser heraus…“ (Psalm 105,41). Auch dies bezieht sich auf das, was das Volk Israel in der Wüste mit Elohim erlebt hatte. „Und das Volk stritt mit Moshe, und sie sagten: Gebt uns Wasser, dass wir trinken! Und Moshe sagte zu ihnen: Was streitet ihr mit mir? Was versucht ihr YHWH? Und das Volk dürstete dort nach Wasser, und das Volk murrte gegen Moshe und sagte: Warum dieses, hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Söhne und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen? Und Moshe schrie zu YHWH und sagte: Was soll ich mit diesem Volk tun? Noch ein wenig, und sie steinigen mich. Und YHWH sagte zu Moshe: Gehe hin vor dem Volk, und nimm mit dir von den Ältesten Israels, und deinen Stab, womit du den Strom geschlagen hast, nimm in deine Hand und gehe hin! Siehe, ich will dort vor dir stehen auf dem Felsen am Horeb, und du sollst auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser herauskommen und das Volk trinke. Und Moshe tat so vor den Augen der Ältesten Israels.“ (2.Mose/Exodus 17,2-6).
Das Volk Israel hatte damals, wie viele religiöse Leute heutzutage, noch nicht begriffen, dass kein Mensch Wasser spenden kann. Deshalb griffen sie Mose an und forderten von ihm Unmögliches, nämlich sie am Leben zu erhalten. Das natürliche Wasser kommt jedoch nur aus der Erde oder fällt vom Himmel, das Wasser des Lebens im übertragenen Sinn kommt nur von Elohim. Wie oft erwarten wir „Christen“ von unseren Priestern und Gemeindeleitern, dass sie sich unserer annehmen, anstatt dass wir selbst zum Felsen gehen, zur Quelle? Nur Yehoshua spendet Leben. Er wird in der Bibel als „Wunderbarer, Berater, El Gibbor, Vater der Ewigkeit, Friedefürst“ bezeichnet (Jesaja 9,5). Um alle deine persönlichen Belange möchte er sich nämlich kümmern. Kann das der Papst?
8) Die falschen Felsen
Leider gab es in Moses Leben auch einen Moment, in dem er nicht auf Elohim vertraute, den Felsen überging und sich mit seinem Bruder Aaron selbst zum Felsen, zum Wasserspender aufspielte: „Und Moshe und Aaron versammelten die Versammlung dem Felsen gegenüber. Und er sagte zu ihnen: Hört doch, ihr Widerspenstigen! Werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen? Und Moshe erhob seine Hand und schlug den Felsen mit seinem Stab zweimal. Da kamen viele Wasser heraus, und die Versammlung trank und ihr Vieh. Und YHWH sagte zu Moshe und zu Aaron: Weil ihr nicht an mich geglaubt habt, mich vor den Augen der Söhne Israels zu heiligen, deswegen sollt ihr diese Versammlung nicht auf das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe.“ (4.Mose/Numeri 20,10-12). Die Konsequenz Elohims folgte sofort. Wir sollen nicht denken, dass es für uns keine Konsequenzen geben wird, nur weil wir im Moment in der Gnadenzeit leben! Alle, die sich als Herren ihres eigenen Lebens und des der anderen aufspielen, werden eines Tages fallen.
Jesaja 17,10: „Denn du hast vergessen den Elohim deines Heils und nicht gedacht des Felsen deiner Zuflucht…“ Interessant ist, was folgt: „Darum pflanzt du liebliche Pflanzungen und besäst sie mit ausländischen Reben. Am Tag deiner Pflanzung hegst du sie ein, und am Morgen bringst du deinen Samen zum Blühen; der Tag der Ernte wird schwach sein und ein Haufen tödlichen Schmerzes“. Im Klartex sagt uns Elohim durch Yesha’yah hier, dass derjenige, der nicht auf dem Felsen gebaut ist, an einem furchtbaren Tag der Schande alles verlieren wird, was er sich angehäuft hat, auch wenn dies vorerst wächst und blüht. Prüfen wir also unsere Unternehmungen, ob sie auf dem Fels gründen! Hat Elohim uns bestätigt, dass wir das Richtige tun? Prüfen wir die Werke derer, auf die wir uns verlassen, unsere Kooperationspartner, unsere Kirchengemeinden, damit wir nicht mit ihnen Schande erleiden und unsere Mühe vergebens war!
Wir müssen aufpassen, dass wir mit unseren falschen Entscheidungen nicht endgültig mit der Hure Babylon fallen: „Und ich sah einen anderen Engel im Zenith fliegen, der das ewige Evangelium hatte, um es denen zu verkünden, die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation und Stamm und Sprache und Volk, indem er mit lauter Stimme sprach: Fürchtet den Elohim und gebt ihm Ehre, denn die Stunde seines Urteils ist gekommen. Und betet den an, der den Himmel und die Erde gemacht hat und das Meer und die Wasserquellen. Und ein anderer Engel folgte und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen: Babel, die Stadt, die Große, weil sie mit dem Wein der leidenschaftlichen Wut ihres unerlaubten Geschlechtsverkehrs alle Nationen getränkt hat!“ (Offenbarung 14,6-8)
Gehören wir zu denen, die unnötig schwätzen (Sprüche 10,8), die gottlos leben (Sprüche 11,5), die sich einen menschlichen Führer ausgesucht haben (Sprüche 11,14), die sich stolz zum eigenen Maßstab ihres Lebens erklärt haben (Sprüche 16,18) oder die die Bibel nicht kapieren (Hosea 4,14)? Dann sind wir auf Babylon, die Pforten des Hades (Matthäus 16,18), gegründet und kommen mitsamt ihr zu Fall! Immer dort, wo sich der Mensch erhebt, ist Elohim sehr fern. Höchste Zeit, etwas zu ändern!
9) Auf wen bauen wir?
Es gibt noch eine andere Stelle, in der vom Fall die Rede ist. Am Ende der Bergpredigt erzählt der Herr das Gleichnis von zwei Menschen, die ihr Haus bauen: „Jeder, der also diese Worte von mir hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen gebaut hat. Und der Platzregen ist herabgefallen, und die Ströme sind gekommen, und die Winde haben geweht und gegen jenes Haus gerüttelt. Und es ist nicht gefallen, weil es auf den Felsen gegründet war. Aber jeder, der diese Worte von mir hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann verglichen werden, der sein Haus auf den Sand gebaut hat. Und der Platzregen ist herabgefallen, die Ströme sind gekommen, und die Winde haben geweht und gegen jenes Haus gerüttelt. Da ist es gefallen und sein Fall war groß“ (Matthäus 7,24-27)
Eine Gegenüberstellung fasst unsere Erkenntnisse noch einmal zusammen:
Haus auf Sand ↔️ Haus auf dem Felsen
alter Petros ↔️ verwandelter Petros
König Saul ↔️ Hirte und König David
Selbstvertrauen ↔️ Elohimvertrauen
eigene Ehre ↔️ Elohims Ehre
Hochmut ↔️ Demut
petros fühlt sich stark ↔️ petros gründet auf PETRA
lebloser Stein ↔️ lebendiger Stein
Kein Papst, Bischof, Pastor, Ältester oder Diakon, kein Prophet oder Apostel kann die Last der Gemeinde, des Leibes Christi auf Erden, tragen. Jeder Mensch ist begrenzt, sündig und macht eine Reihe von Fehlern, trifft falsche Entscheidungen. Er ist völlig unfähig, die Bürde „Christengemeinde“ auf sich zu nehmen! Der Mensch, auch Christ, ist genug damit beschäftigt, mit den Lasten seines eigenen Lebens fertig zu werden. Dies trifft genauso auf Verantwortliche in der Kirche zu. Sie sind keine unfehlbaren Übermenschen! Deshalb gibt es keinen Stellvertreter Elohims auf der Erde. Es gibt keinen Menschen, der dich retten kann! Sie sind alle nur kleine Steine. Die einen leblos, die anderen lebendig.
Yehoshua als Elohim ist jedoch unvergänglich, unfehlbar, allmächtig, allgegenwärtig, lebensspendend und uneingeschränkt gütig. Er erfüllt alle Kriterien eines Felsen, die wir oben gelesen haben. Er ist der Fels, von dem es schon im Alten Bund heißt: „Lebendig ist YHWH, und gepriesen sei mein Fels! Und erhoben sei der Eloah meines Heils!“ (Psalm 18,47). Auf ihn kann man bauen. Auf ihn kann Gemeinde gebaut werden. Auf ihn kannst auch du dein Leben bauen!
„Und YHWH sagte: Siehe, es ist ein Ort bei mir, da sollst du auf dem Felsen stehen“ (2.Mose/Exodus 33,21)
[1] siehe www.bibelwissenschaft.de
[2] http://www.bibelstudium.de/articles/2282/
[3] https://www.bibelkommentare.de/
(von Nik und Nicole)
