Jesus und Petrus

Der Fels und der Stein

Einführung

Weitläufig gilt der Apostel Petrus als „der Fels“. Die Päpste bezeichnet man als Nachfolger des Petrus. Dieser von der Katholischen Kirche verbreitete Glaube ist Legitimation für das Papsttum, den „Stuhl Petri“, dessen Begründer, Verfechter und Anhänger sich auf die Bibelstelle berufen, in der Jesus zu Petrus folgende Worte spricht:

„Aber auch ich sage dir, dass du bist Petrus; und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Versammlung, Kirche) bauen, und des Hades Pforten (Pforten der Hölle) werden sie nicht überwältigen.“ (Matthäus 16,18)

Viele Menschen denken, das Papsttum sei somit in der Bibel verankert. Doch entspricht die katholische Lehre von „Petrus, dem Felsen“ der Wahrheit oder sind wir vielleicht einem Jahrtausende alten Irrglauben erlegen? Mit dieser Abhandlung soll das Verständnis „des Felsen“ im Licht der Bibel untersucht werden.

Bedeutung des Felsen

Ein Fels symbolisiert in der Bibel zumeist Festigkeit und Standhaftigkeit. Er dient auch als Schutz und Zufluchtsort. Er bietet Sicherheit und überdauert lange Zeit. Manchmal dient der Fels auch als Wasser- oder Nahrungsspender.[1]

Petrus und Petra

Zum besseren Verständnis müssen wir einige Wörter des obigen Bibelverses im griechischen Urtext betrachten.

Das griechische Wort «petros» bedeutet übersetzt „Stein“. Der „Felsen“ hingegen heißt auf Griechisch «petra». Lesen wir mit diesem Hintergrund den Vers noch einmal, so lautet er:

„Aber auch ich sage dir, dass du ein Stein («petros») bist; und auf diesen Felsen («petra») will ich meine Gemeinde (Versammlung, Kirche) bauen, und des Hades Pforten (Pforten der Hölle) werden sie nicht überwältigen.“

Mit Petrus und Petra, also dem Felsen, sind auf keinen Fall ein und dieselbe Person gemeint. Petrus ist nicht der Fels, sonst hätte der Herr Jesus nämlich das Wort «petros»  noch einmal verwendet und somit gesagt: „und auf diesen Stein werde ich meine Gemeinde bauen.“

Wer also ist «petra»? In Wirklichkeit hat der Herr sich selbst mit dem Felsen gemeint. Man kann sich bildlich vorstellen, wie Jesus bei der Aussage „Du bist «petrus»“ mit dem Finger auf Simon Petrus, dann aber bei der Fortführung „Auf diesen «petra» werde ich meine Gemeinde bauen“ auf sich selbst gedeutet hat. Seien wir einmal ehrlich und realistisch: Kann etwas so Großes wie Gemeinde oder Kirche auf einen Menschen gebaut werden?

Ein kleines Wort, so wichtig

Bleiben wir noch ein bisschen bei der Analyse unseres Satzes: „Aber auch ich sage dir, dass du bist Petrus; und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Versammlung, Kirche) bauen, und des Hades Pforten (Pforten der Hölle) werden sie nicht überwältigen.“ (Matthäus 16,18)

Wir sehen uns ein kleines, scheinbar unbedeutendes Wort an, das jedoch einen großen Teil zum richtigen oder falschen Verständnis des Verses beiträgt. Es handelt sich um das griechische Bindewort (Konjunktion) «kaí», das in unserem Fall mit «und» übersetzt wurde. Was nicht ersichtlich ist: «kaí» kann auch mit anderen kleinen Wörtchen übersetzt werden («auch, sogar, tatsächlich, aber»). Verwendet man das Wörtchen «aber», so würde unsere Aussage folgendermaßen lauten: „Aber auch ich sage dir, du bist Petrus; aber auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Versammlung, Kirche) bauen, und des Hades Pforten (Pforten der Hölle) werden sie nicht überwältigen.“

In diesem Fall kommt der Gegensatz zwischen Petrus und dem Felsen noch deutlicher zum Ausdruck. Petrus ist nicht der Fels.

Die Antwort

Lesen wir die Aussage Jesu Christi einmal im Zusammenhang mit den vorhergehenden Versen, so wird uns ein weiteres Licht aufgehen.

13Als aber Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Leute den Menschensohn? 14Sie sprachen: Etliche sagen, du seist Johannes der Täufer; andere aber Elia; noch andere Jeremia oder einer der Propheten. 15Da spricht er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? 16Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! 17Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel! 18Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.“ (Matthäus 16, 13-18)

Jesus stellt hier den Jüngern die Frage, für wen sie ihn halten. Petrus gibt die Antwort: „Für Christus, den Sohn des lebendigen Gottes.“ Sofort macht ihm Jesus daraufhin klar, dass diese richtige Antwort nicht von ihm, Simon Petrus selbst, komme, sondern von Gott. Anschließend weist er den Jünger auf seine Winzigkeit hin, indem er ihm zu verstehen gibt: „Du bist ein Stein.“  Im Klartext sagt Jesus: „Ja, Simon, du hast die richtige Antwort gegeben, aber nicht aus dir selbst heraus, sondern Gott hat dir das eingeflüstert. Aus dir kann so eine Offenbarung nämlich gar nicht kommen, denn du bist nur ein kleiner Stein!“ Und weiter offenbart er sich selbst: „Ich aber bin der große Felsen.“

Johannes der Täufer sagte einmal zur Volksmenge: „Denn ich sage euch dass Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag.“ (Lukas 3,8)

Ein Stein ist ein stummer, lebloser Gegenstand. Er kann nichts tun. Gott jedoch, der Leben einhaucht, kann sogar Steine zum Schreien bringen:

37Als er sich aber schon dem Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Taten, die sie gesehen hatten, 38und sprachen: Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Ehre in der Höhe! 39Und etliche der Pharisäer unter dem Volk sprachen zu ihm: Meister, weise deine Jünger zurecht! 40Und er antwortete und sprach: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien!“ (Lukas 19, 37-40)

Sowohl Johannes der Täufer als auch Jesus signalisieren hier klar und deutlich, dass ein Mensch nur durch die Kraft Gottes Verständnis und Offenbarung im Herzen empfängt, so dass er wiederum mit der Stimme Gott loben und anderen Menschen erzählen kann. Unser Lobpreis ist lediglich die automatische Antwort auf Gottes Gnade und Wirken. Ohne Gottes Willen und Gnade bleiben wir stumme, leblose Steine. Niemand, auch kein Pastor oder Bischof, darf sich deshalb selbst rühmen oder sich über andere Menschen erheben!

Vom Stolz zur Demut

Der Jünger Simon Petrus musste am eigenen Leib miterleben, wie sich in seinem Leben das Sprichwort „Hochmut kommt vor dem Fall“ (Sprüche 16,18) bewahrheitete.

Trotz des vehementen Hinweises seines Meisters Jesus hielt er sich immer noch für mehr als einen kleinen Stein. Er dachte, aus eigener Kraft etwas bewerkstelligen zu können. So versicherte er dem Herrn, notfalls in den Tod mit ihm zu gehen. Er stellte sich vor, Jesus von Nazareth mit Waffen zu verteidigen und heldenhaft im Kampf zu sterben.

Was daraufhin geschah, nenne ich den „Gethsemane-Schock“. Petrus hieb als Erstes dem Malchus, Diener des Hohepriesters, im Garten Gethsemane mit dem Schwert ein Ohr ab (Johannes 18,10). Das Schwert des Petrus symbolisiert hier die menschliche Kraft, die menschlichen Überlegungen und die Verteidigung seiner eigenen Interessen. Dann folgte die Reaktion Jesu: Sie erschütterte Petrus gesamtes Leben: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch’s Schwert umkommen.“ Der Grund, auf den Simon, der Fischer, bisher gebaut hatte, nämlich auf sich selbst, «petros», zerbröckelte. Er hatte bisher nie eine andere Strategie angewandt, als seine Sache mit Manneskraft durchzusetzen. Seine Stärke zählte jedoch gar nichts vor Gott und er konnte mit seinem Hochmut nichts bewegen. Da er bis dahin noch nicht auf «petra», den Felsen, gegründet war, verfiel Petrus in Angst, Lüge und schließlich Frustration. Er verleugnete nach dem „Gethsemane-Schock“ zuerst seinen Herrn drei Mal. Anschließend ging er wieder in die Welt zurück, in sein altes Fischerleben. Er hatte die Vision verloren, weil er nicht auf den Felsen gegründet war. Er kannte keinen anderen Ausweg und hatte im Augenblick alles, was ihm sein Lehrer Jesus gezeigt hatte, vergessen, weil noch nicht verinnerlicht.

Petrus musste einen schmerzvollen Prozess der Demütigung durchmachen, damit sich sein Charakter vom Selbstvertrauen hin zum Gottvertrauen änderte, von einem „Saul“ hin zu einem „David“ (siehe weiter unten. Und das war gut so: für seine eigene Rettung und die Rettung vieler Menschen, die er zum Glauben an Jesus Christus, den lebendigen Gott, bringen sollte. Deshalb schreibt er in seinem Brief: 6worin ihr frohlockt, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Prüfungen 7damit die Bewährung eures Glaubens, viel köstlicher als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, dem Lob und der Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi diene; 8welchen ihr, obwohl ihr ihn nicht gesehen habt, liebt; an welchen ihr glaubt, obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, über den ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt, 9indem ihr das Endziel eures Glaubens, die Errettung der Seelen, davontragt (1.Petrus 1,6-9). Petrus hatte nun verstanden, dass es nicht um seine eigene Ehre und Größe ging, sondern um die Errettung von Seelen und um die Ehre Gottes.

Gott JAHWEH, der Fels

1000 Jahre bevor der Fischer Petrus lebte, war ihm ein junger Hirte, David (der später Israels König werden sollte), schon weit voraus: Er wies das Schwert ab, das ihm König Saul angeboten hatte, um die Sache Israels gegen Goliath zu verteidigen. Dies konnte er tun, weil er seinen Gott schon persönlich erfahren hatte. Er kannte die Rettung Gottes vor wilden Tieren auf freiem Feld (1.Samuel 17,31-40). Saul hingegen verließ sich sein ganzes Leben lang auf seine eigene Kraft. Immer wieder versuchte er seine eigene Ehre zu retten. Mit dieser Einstellung kam er schließlich um (nachzulesen im 1. Buch Samuel ab Kapitel 13).

Die Erfahrungen mit Gott als Retter und als Schutz hielt David in den Psalmen fest, in denen er seinen Gott auch immer wieder als den FELSEN bezeichnete. Hier eine Auswahl:

„JAHWEH ist mein Fels und meine Burg.“ (Psalm 18,3)

 „Sei mir ein Fels zur Wohnung, zu dem ich immer kommen kann! Du hast geboten, mich zu retten. Denn mein Fels und meine Burg bist du.“ (Psalm 71,3)

Im Psalm 19 erkennen wir deutlich die Parallele zwischen JAHWEH und JESUS: „JAHWEH, mein Fels und mein Erlöser!“ (Psalm 19,15) Wir wissen, dass es nur einen Erlöser gibt, und zwar Jesus Christus! Es erstaunt, wie genau David damals schon seinen Erlöser kannte, der sich 1000 Jahre später erst für alle offenbaren sollte, als Mensch. Wer sagt, JESUS (eigentl. JEHOSCHUAH) sei nicht JAHWEH, liest die Bibel nicht richtig.

Sehr deutlich geht das aus einem anderen prophetischen Buch hervor.  Jesaja kannte Gott als Erlöser und Fels. Wir lesen: „6So spricht JAHWEH, der König Israels und sein Erlöser […]: Ich bin der Erste und der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott. […]8Habe ich es dich nicht schon längst hören lassen und verkündet? Und ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? Es gibt keinen Fels, ich kenne keinen.“ (Jesaja 44,Verse 6 und 8)

In diesen Versen stellt Gott sich seinem Volk vor und gibt sich selbst einige Bezeichnungen/ Attribute, die wir unmöglich übersehen dürfen: Er ist seinem eigenen Wort zufolge

  • der König Israels
  • der Erlöser Israels
  • der Erste und der Letzte
  • der einzige Fels
  • der einzige Gott

Es fällt auf, dass diese Bezeichnungen auch auf Jesus Christus passen. Die Übereinstimmung ist nicht zu leugnen:

  • mit Jesus, dem König Israels: „Pilatus schrieb aber auch eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus der Nazoräer, der König der Juden.“ (Johannes 19,19)
  • Jesus dem Erlöser: „In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut.“ (Epheser 1,7)
  • Jesus, dem Ersten und Letzten: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ (Offenbarung 22,13)
  • Jesus, dem Fels: „auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Versammlung, Kirche) bauen…“ (Matthäus 16,18)
  • Jesus, dem wahren Gott: Wir wissen aber, dass der Sohn Gottesgekommen ist und uns einen Sinn gegeben hat, dass wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.( Johannes 5,20)

Der Fels spendet Nahrung und Wasser

Vor David und Jesaja hatte schon ein anderer Prophet Bekanntschaft mit dem Felsen gemacht: Mose. Er schreibt: 4Er ist ein Fels: Vollkommen ist sein Tun; ja alle seine Wege sind gerecht. […]12Der HERR allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm. 13Er führte ihn über die Höhen der Erde und speiste ihn mit dem Ertrag der Felder, ließ ihn Honig aus den Felsen saugen und Öl aus dem harten Gestein(Lied des Mose: 5.Mose 32,4.12-13) Wir haben in Jesaja 44,8 die Aussage Gottes, es gebe keinen anderen Fels als ihn, gelesen. Dies wird uns nun noch klarer, denn noch nie hat man einen Felsen gesehen, aus dem Honig und Öl hervorkommen. Nirgends in der Bibel lesen wir davon, dass Petrus, ein anderer Jünger, Prophet, Priester oder König Honig- und Ölspender oder eine stete Nahrungsquelle war. Dies kann einzig und allein Gott bewerkstelligen.

Mit dem Honig geht eine erfrischende, belebende Wirkung einher. Das ist die Wirkung des Wortes Gottes, nicht die Wirkung von Menschenworten![2]

Öl war zu vielem nutze: als Nahrungsmittel, zur Salbung, zur Wundpflege, zur Erfrischung der Haut, als Opfergabe, als Lampenöl.[3] Öl symbolisiert den Heiligen Geist. Dieser ist Gott und nur DER kann ihn spenden, kein Mensch. Wir erhalten den Heiligen Geist nicht durch die Ohrfeige eines Bischofs beim katholischen Sakrament der Firmung! Nur da, wo das Wort Gottes und der Heilige Geist zusammenwirken, kann Leben entstehen.

An anderer Stelle lesen wir: Er öffnete den Felsen und es flossen Wasser heraus…“ (Psalm 105,41) Auch dies bezieht sich auf das, was das Volk Israel in der Wüste mit Gott erlebt hatte. 2Und sie zankten mit Mose und sprachen: Gebt uns Wasser, dass wir trinken. Mose sprach zu ihnen: Was zankt ihr mit mir? Warum versucht ihr den HERRN? 3Da aber das Volk daselbst dürstete nach Wasser, murrten sie wider Mose und sprachen: Warum hast du uns aus Ägypten ziehen lassen, dass du uns, unsere Kinder und unser Vieh vor Durst sterben lässt? 4Mose schrie zum HERRN und sprach: Was soll ich mit dem Volk tun? Es fehlt nicht viel, sie werden mich noch steinigen. 5Der HERR sprach zu ihm: Gehe hin vor dem Volk und nimm etliche Älteste von Israel mit dir und nimm deinen Stab in deine Hand, mit dem du den Strom schlugst, und gehe hin. 6Siehe, ich will selbst vor dir auf einem Fels am Horeb stehen; da sollst du den Fels schlagen, so wird Wasser herauslaufen, dass das Volk trinke. Mose tat dies vor den Ältesten von Israel. (2.Mose 17,2-6) Das Volk Israel hatte damals, wie viele religiöse Leute heutzutage, noch nicht begriffen, dass kein Mensch Wasser spenden kann. Deshalb griffen sie Mose an und forderten von ihm Unmögliches, nämlich sie am Leben zu erhalten. Das natürliche Wasser kommt jedoch nur aus der Erde oder fällt vom Himmel, das Wasser des Lebens im übertragenen Sinn kommt nur von Gott. Wie oft erwarten wir „Christen“ von unseren Priestern und Gemeindeleitern, dass sie sich unserer annehmen, anstatt dass wir selbst zum Felsen gehen, zur Quelle? Nur Jesus spendet Leben. Er wird in der Bibel als „Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens“ bezeichnet (Jesaja 9,5). Um alle deine persönlichen Belange möchte er sich nämlich kümmern. Kann das der Papst?

Die falschen Felsen

Leider gab es in Moses Leben auch einen Moment, in dem er nicht auf Gott vertraute, den Felsen überging und sich mit seinem Bruder Aaron selbst zum Felsen, zum Wasserspender aufspielte: „10Und Mose und Aaron versammelten die Gemeinde vor dem Felsen; und er sprach: Höret doch, ihr Widerspenstigen: Aus diesem Felsen sollen wir euch Wasser verschaffen? 11Und Mose hob seine Hand auf und schlug den Felsen zweimal mit seinem Stab. Da floss viel Wasser heraus; und die Gemeinde und ihr Vieh tranken. 12Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr nicht auf mich vertraut habt, um mich vor den Kindern Israel zu heiligen, sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde! (4.Mose 20,10-12) Die Konsequenz Gottes folgte sofort. Wir sollen nicht denken, dass es für uns keine Konsequenzen geben wird, nur weil wir im Moment in der Gnadenzeit leben! Alle, die sich als Herren ihres eigenen Lebens und des der anderen aufspielen, werden eines Tages fallen.

Jesaja 17,10: „Ja, hast du vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht an den Felsen deiner Zuflucht?“ Interessant ist, was folgt: „Deshalb pflanze nur Pflanzungen des „Lieblichen und besäe sie nur mit ausländischen Weinranken! Am Tag, da du gepflanzt, ziehst du sie groß und am Morgen, da du gesät, bringst du sie zum Blühen: hin ist die Ernte am Tag des Siechtums und des unheilbaren Schmerzes.“ Im Klartex sagt uns Gott durch Jesaja hier, dass derjenige, der nicht auf dem Felsen gebaut ist, an einem furchtbaren Tag der Schande alles verlieren wird, was er sich angehäuft hat, auch wenn dies vorerst wächst und blüht. Prüfen wir also unsere Unternehmungen, ob sie auf dem Fels gründen! Hat Gott uns bestätigt, dass wir das Richtige tun? Prüfen wir die Werke derer, auf die wir uns verlassen, unsere Kooperationspartner, unsere Kirchengemeinden, damit wir nicht mit ihnen Schande erleiden und unsere Mühe vergebens war!

Wir müssen aufpassen, dass wir mit unseren falschen Entscheidungen nicht endgültig mit der Hure Babylon fallen: 6Und ich sah einen andern Engel durch die Mitte des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium den Bewohnern der Erde zu verkündigen, allen Nationen und Stämmen und Zungen und Völkern. 7Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat! 8Und ein anderer, zweiter Engel folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, die mit dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!“ (Offenbarung 14,6-8)

Gehören wir zu denen, die unnötig schwätzen (Sprüche 10,8), die gottlos leben (Sprüche 11,5), die sich einen menschlichen Führer ausgesucht haben (Sprüche 11,14), die sich stolz zum eigenen Maßstab ihres Lebens erklärt haben (Sprüche 16,18) oder die die Bibel nicht kapieren (Hosea 4,14)? Dann sind wir auf Babylon, die Pforten des Hades (Matthäus 16,18), gegründet und kommen mitsamt ihr zu Fall! Immer dort, wo sich der Mensch erhebt, ist Gott sehr fern. Höchste Zeit, etwas zu ändern!

Auf wen bauen wir?

Es gibt noch eine andere Stelle, in der vom Fall die Rede ist. Am Ende der Bergpredigt erzählt der Herr das Gleichnis von zwei Menschen, die ihr Haus bauen: 24Ein jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute. 25Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, fiel es nicht; denn es war auf den Felsen gegründet. 26Und ein jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Manne gleich sein, der sein Haus auf den Sand baute. 27Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, da fiel es, und sein Fall war groß.“ (Matthäus 7,24-27)

Eine Gegenüberstellung fasst unsere Erkenntnisse noch einmal zusammen:

Haus auf Sand                  ↔️              Haus auf dem Felsen

alter Petrus                        ↔️              verwandelter Petrus

König Saul                         ↔️              Hirte und König David

Selbstvertrauen                ↔️              Gottvertrauen

eigene Ehre                        ↔️              Gottes Ehre

Hochmut                            ↔️              Demut

petros fühlt sich stark     ↔️              petros  gründet auf PETRA

lebloser Stein                     ↔️              lebendiger Stein

 

Kein Papst, Bischof, Pastor, Ältester oder Diakon, kein Prophet oder Apostel kann die Last der Gemeinde, des Leibes Christi auf Erden, tragen. Jeder Mensch ist begrenzt, sündig und macht eine Reihe von Fehlern, trifft falsche Entscheidungen. Er ist völlig unfähig, die Bürde „Christengemeinde“ auf sich zu nehmen! Der Mensch, auch Christ, ist genug damit beschäftigt, mit den Lasten seines eigenen Lebens fertig zu werden. Dies trifft genauso auf Verantwortliche in der Kirche zu. Sie sind keine unfehlbaren Übermenschen! Deshalb gibt es keinen Stellvertreter Gottes auf der Erde. Es gibt keinen Menschen, der dich retten kann! Sie sind alle nur kleine Steine. Die einen leblos, die anderen lebendig.

Jesus als Gott ist jedoch unvergänglich, unfehlbar, allmächtig, allgegenwärtig, lebensspendend und uneingeschränkt gütig. Er erfüllt alle Kriterien eines Felsen, die wir oben gelesen haben. Er ist der Fels, von dem es schon im Alten Bund heißt: „JAHWEH lebt! Gepriesen sei mein Fels und erhoben der Gott meines Heils.“ (Psalm 18,46) Auf ihn kann man bauen. Auf ihn kann Gemeinde gebaut werden. Auf ihn kannst auch du dein Leben bauen!

Siehe hier ist ein Platz bei mir, da sollst du dich auf den Felsen stellen.“  (2.Mose 33,21)

[1] siehe www.bibelwissenschaft.de

[2] http://www.bibelstudium.de/articles/2282/

[3] https://www.bibelkommentare.de/

 

(von Nik und Nicole)