A) Einführung
Bezüglich der Taufe besteht viel Verwirrung in christlichen Kreisen. Darüber, wie, wann, von wem und in welchem Namen ein Mensch getauft werden soll, herrscht Uneinigkeit unter und sogar innerhalb unterschiedlicher religiöser Gruppierungen. Dies diente uns als Anlass, die Taufe – oder besser: die Taufen – vom biblischen Standpunkt her zu beleuchten.
Herkunft des Wortes
Das griechische Wort „baptizo“ oder „baptízein (βαπτίζειν)“, von dem unser deutsches „taufen“ abstammt, bedeutet „(ein)tauchen, netzen, färben“. „Flavius Josephus verwendet den Begriff baptismós (βαπτισμός) – Taufe – im Zusammenhang seines Berichtes über Johannes den Täufer.“ [1] Man kann sagen, dass dieses Wort ein Begriff ist, der mit Jesu Wirken seine Bedeutung gewann.
B) Waschungen in Israel und anderen alten Kulturen
Schon lange vor Jesus gab es im Jüdischen wie auch in anderen Kulturen Reinigungssitten und Waschungen. Folgendes Beispiel zeigt, wie sich das Volk Israel vor der Begegnung mit JAHWEH reinigen sollte.
2.Mos 19,9-10.14: „9Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will in einer dicken Wolke zu dir kommen, dass das Volk meine Worte höre, die ich mit dir rede, und auch dir ewiglich glaube. Und Mose verkündigte dem HERRN die Rede des Volkes. 10Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen; und sie sollen ihre Kleider waschen […]14Mose stieg vom Berg herab zum Volk und heiligte sie. Und sie wuschen ihre Kleider.“
Auch als Jesus sein Wirken begann, gab es diese Reinigungsbräuche.
Joh 2,6: „6Es waren aber daselbst sechs steinerne Wasserkrüge, nach der Sitte der jüdischen Reinigung, wovon jeder zwei oder drei Eimer fasste.“
Das Wort „Reinigung“, das hier gebraucht wird, heißt auf Griechisch „katharismos“ und bezeichnet in diesem Zusammenhang die Reinigung der Hände vor dem Essen.
In Joh 3,25 wird mit „katharismos“ auf die von Johannes dem Täufer und den Jüngern Jesu praktizierte Taufe angesprochen: „22Nach diesem kam Jesus und seine Jünger in das Land Judäa, und dort verweilte er mit ihnen und taufte. 23Aber auch Johannes taufte zu Aenon, nahe bei Salim, weil viel Wasser dort war; und sie kamen hin und wurden getauft. 24Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen. 25Es entstand nun eine Streitfrage unter den Jüngern Johannes mit einem Juden über die Reinigung. 26Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der jenseits des Jordan bei dir war, dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und alle kommen zu ihm. 27Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben. 28Ihr selbst gebt mir Zeugnis, dass ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern dass ich vor ihm hergesandt bin. 29Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt. 30Er muss wachsen, ich aber abnehmen.“
Zur Wirkzeit Johannes des Täufers stand die Taufe also noch im Zusammenhang mit den Reinigungssitten des Alten Bundes. Aber schon Johannes wies darauf hin, dass diese Sitten ihrem Ende zugingen, da sie nur eine Zeit lang eingesetzt waren (V.30). Von einer „Taufe“ (im christlichen Sinn) kann weder im Alten Bund, noch in anderen Kulturen die Rede sein.
C) Arten von Taufen seit Jesus von Nazareth
1. Die Taufe des Johannes
Lk 3,3: „Und er [d.h. Johannes der Täufer] kam in die ganze Umgegend des Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden“.
Diese Taufe diente also der Umkehr, und zwar, um den Weg für den Messias im damaligen Israel zu bereiten, auf den die Menschen schon lange warteten und der unmittelbar offenbar werden sollte. Wir lesen nämlich weiter: „4wie geschrieben steht im Buche der Reden des Propheten Jesaja, der da spricht: «Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben! 5Jedes Tal soll ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme soll gerade und die rauen Wege eben werden, 6und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.»“ (Lk 3,4-6)
Die Juden warteten damals schon auf ihren Messias, da sie die Prophezeiungen des Jesaja und anderer Propheten kannten, die den Retter versprachen. Johannes machte ihnen noch einmal bewusst, dass dieses Warten mit Reinigung zu tun hatte. Er verdeutlichte ihnen, dass es diesmal jedoch um Reinigung von den alten Taten, also um eine neue Herzenseinstellung ging, und nicht mehr um äußere Waschungen.
Aus Gehorsam und uns zum Vorbild ließ sich auch Jesus selbst mit der Taufe des Johannes taufen, obwohl er schon rein und ohne Sünde war: „21Und es begab sich, da sich alles Volk taufen ließ und Jesus auch getauft war und betete, dass sich der Himmel auftat 22und der heilige Geist fuhr hernieder in leiblicher Gestalt auf ihn wie eine Taube und eine Stimme kam aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ (Lk 3,21-22)
Mit Jesus wurde die Taufe des Johannes abgeschafft. Sie war nur eine Station im Heilsplan Gottes. Sehr gut wird das auch aus folgendem Text ersichtlich: „1Es begab sich aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die oberen Länder durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und als er etliche Jünger fand, sprach er zu ihnen: 2Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie aber sprachen: Wir haben nicht einmal gehört, ob ein Heiliger Geist sei! 3Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sprachen: Auf die Taufe des Johannes. 4Da sprach Paulus: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft und dem Volke gesagt, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das heißt an Christus Jesus. 5Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. 6Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.“ (Apg 19,1-6)
Aus dieser Bibelstelle geht hervor, dass diejenigen Menschen, die mit der Taufe des Johannes getauft waren, schon Jünger, also Nachfolger der Lehre Jesu, waren. Es fehlte ihnen aber noch etwas: der Heilige Geist.
2. Die Taufe des Heiligen Geistes
Johannes der Täufer wusste, dass seine Taufe noch nicht endgültig war und wies deshalb die Menschen darauf hin: „Ich zwar taufe euch mit Wasser; es kommt aber ein stärkerer als ich, und ich bin nicht würdig, ihm den Riemen seiner Sandalen zu lösen; er wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen.“ (Lk 3,16) In folgenden Punkten wollen wir noch betrachten, was die Taufe mit dem Heiligen Geist und was die Feuertaufe ist.
Zunächst muss klar sein, warum Johannes der Täufer nicht mit dem Heiligen Geist taufen konnte: „18Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, ein Gerechter für Ungerechte, auf dass er uns zu Gott führte, und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist, 19in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis predigte, 20die einst nicht gehorchten, als Gottes Langmut abwartete in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in welcher wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durchs Wasser. 21Als Abbild davon rettet nun auch uns die Taufe, welche nicht ein Abtun fleischlichen Schmutzes ist, sondern die an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi“. (1.Petr 3,18-21)
Im Vers 18 lesen wir, dass Jesus Christus lebendig gemacht wurde nach dem Geist. Das können wir von Johannes , dem Täufer nicht behaupten. Dieser war nur ein gewöhnlicher Mensch. Jener aber, Jesus, war der Auferstandene von den Toten. Jesus ist durch den Geist auferweckt worden, weil er selbst Gott und Geist ist. Wer anders also kann mit dem Geist taufen, als nur der, welcher selbst Geist ist. Lieber Leser, kein Pastor, Prophet, Mann oder Frau Gottes kann dich mit dem Geist taufen. „Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts.“ (Joh 6,63). Die Geistestaufe liegt nicht im Machtbereich des Menschen. Der Mensch kann das Evangelium verkünden. Gott aber ist es, der durch seinen Geist den Menschen zu sich zieht: „Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben!“ (Joh 6,65)
Wozu jedoch braucht der Mensch den Heiligen Geist und was bewirkt er überhaupt?
- Joh 16,8-11: „Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht. Von Sünde, weil sie nicht an mich geglaubt haben; von Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.“ Der Heilige Geist überführt Der Mensch wird sich bewusst, dass er sein ganzes Leben lang in Sünde gelebt hat, nur Gott gerecht ist und dass er, wenn er sich nicht ändert, wie der Fürst dieser Welt, dem Gericht verfallen ist.
- Tit 3,4-7: „4Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unsres Retters, erschien, 5hat er (nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit) uns gerettet durch das Bad/ die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, 6welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsren Retter, 7damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden.“ Der Heilige Geist reinigt uns somit und bewirkt in uns die Wiedergeburt (besser: Geburt von oben; siehe unsere Lehre „Die Bekehrung“). Erst dadurch werden wir Erben des Lebens, kommen also in den Himmel, um es mit einfachen Worten auszudrücken. (Interessant ist, dass Paulus sich im Vers 5 wieder auf die Waschungen vom Alten Bund bezieht; siehe oben).
- 1 Kor 6,11: „Aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.“ Die Taufe des Heiligen Geistes bewirkt also Reinigung, Heiligung und Rechtfertigung des Menschen.
- 1 Kor 12,13: „Denn wir wurden alle in einem Geist zu einem Leibe getauft, seien wir Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und wurden alle mit einem Geist getränkt.“ Der Heilige Geist vereint durch die Taufe den Leib Christi, er vereint Nationen und Juden.
- Eph 1,13-14: „13In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Rettung gehört habt, in ihm seid auch ihr, als ihr glaubtet, versiegelt worden mit dem heiligen Geiste der Verheißung, 14welcher das Pfand unsres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Preise seiner Herrlichkeit.“ Der Heilige Geist ist also Garant dafür, dass wir das Versprechen des ewigen Lebens erhalten, wie oben schon ausgedrückt, in den Himmel kommen.
Wir erkennen somit aus den Erklärungen des Paulus, Petrus und des Herrn Jesus selbst, dass die Taufe mit dem Heiligen Geist einen Menschen errettet.
Missverständlicherweise wird in charismatischen und Pfingstgemeinden gepredigt, die Taufe des Geistes bewirke zwangsläufig die Zungenrede, also das Reden in Engelssprachen, die Menschen nicht verstehen. Beziehen wir und auf 1 Kor 13,1, dann verstehen wir aber, dass diese Zungenrede nicht für die Errettung notwendig ist, sondern lediglich eine äußerliche Sache: „Wenn ich mit Menschen und Engelzungen rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“ Der Geist gibt, wie er will und wem er will. Zungenrede ist nur eine kleine Zugabe Gottes und bei weitem nicht das Zeichen für Errettung! Diese „Zugabe hatten zum Beispiel die Epheser erhalten, welchen Paulus die Hände auflegte: „Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.“ (Apg 19,6)
Unsere Motivation soll jedoch das rettende, reine Gewissen sein, von dem wir oben schon gelesen haben: „Als Abbild davon rettet nun auch uns die Taufe, welche nicht ein Abtun fleischlichen Schmutzes ist, sondern die an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi“. (1.Petr 3,21)
3. Die Taufe auf den Namen Jesus
„3Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sprachen: Auf die Taufe des Johannes. 4Da sprach Paulus: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft und dem Volke gesagt, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das heißt an Christus Jesus. 5Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus.“ (Apg 19,1-)
Diese Jünger waren also schon mit der Taufe des Johannes getauft, ließen sich nun aber zusätzlich „auf den Namen des Herrn Jesus“ taufen.
Dies war ein äußerliches Zeichen dafür, dass sie an Christus Jesus glaubten (V.4). Mit dieser Taufe ist die Wassertaufe durch Untertauchen gemeint. Sie soll demonstrieren, dass der Täufling schon vorher ein Kind Gottes in seinem Herzen geworden ist. Wichtig ist es deshalb, zu verstehen, dass es nicht diese Taufe ist, die den Sünder errettet, sondern seine vorherige Entscheidung, mit Jesus zu gehen. Hat sich ein Mensch kurz vor seinem Tod bekehrt und aus irgendwelchen Umständen nicht mehr taufen lassen (Wüste, Gefängnis, Sterbebett,…), so ist er trotzdem errettet. Erinnern wir uns nur an den Verbrecher, der neben Jesus am Kreuz hing und dem der Herr versprochen hatte: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ (lies dazu Lk 23,39-43) Wichtig ist nicht die Taufe an sich, sondern die Herzenseinstellung!
Warum sollen Christen die Wassertaufe vollziehen?
- Das Untertauchen in Wasser ist dabei ein Zeichen dafür, dass der alte Mensch gestorben ist und als neuer Mensch, gereinigt, aufersteht. Auch Jesus Christus war in die Totenwelt untergetaucht, bevor er glorreich von den Toten auferstand.
- Zur Zeit der ersten Christen, unter dem Römischen Imperium, war Mut gefordert, sich öffentlich taufen zu lassen. Die Menschen, die den „neuen Weg“ – wie die Lehre Jesu Christi damals genannt wurde – gingen, waren geächtet und verfolgt. Wer sich taufen ließ, meinte es wirklich ernst. In welchem Gegensatz dazu stehen unsere heutigen Taufen: Erwachsene und vor allem Kinder im freichristlichen Milieu, die sich der Nachfolge Jesu keineswegs bewusst sind, lassen sich taufen. Ganz zu schweigen von der Katholischen und auch der Evangelischen Kirche, die Babys ohne jedes eigene Entscheidungsvermögen taufen und sich somit einverleiben! Ernst zu nehmende Taufen finden sich heute mehr in Ländern mit Christenverfolgung, wie Nordkorea oder Afghanistan, als in unserer westlichen Welt. Dies wird sich jedoch auch ändern, da auch bei uns in Europa ein Leben als wahrer Christ und Nachfolger Jesu immer schwieriger wird. In Zukunft wird ein Christ, der sich öffentlich zu Jesus und seiner Lehre bekennt, auch hier mit Gefahren zu rechnen haben.
Wer kann taufen und wer nicht?
- Grundsätzlich kann jeder bekennende Christ einen anderen Menschen taufen. Ein bekennender Christ ist – entsprechend der Bibel, Röm 10,9-10 – derjenige, der mit seinem Mund Jesus als Herrn bekennt und in seinem Herzen glaubt, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat. Dieser Mensch darf somit keinem anderen Glaubensbekenntnis anhängen, beispielsweise dem der Katholischen Kirche, sonst vertraut er nicht mehr auf den auferstandenen Jesus allein, sondern einer menschlichen Institution und ist somit nicht gerettet. Ein Ungeretteter kann logischerweise keinen anderen Menschen zur Rettung führen: „Lasst sie! Sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ (Mt 15,14)
- Der Vollzug der Taufe beschränkt sich demnach nicht auf Pastoren und Gemeindeleiter!
- Sehr angenehm ist es, wenn eine Frau eine andere Frau und ein Mann einen anderen Mann tauft. Dies ist jedoch keinesfalls eine Doktrin, sondern ein Vorschlag, falls die Möglichkeit besteht.
Jesus selbst gebot seinen Nachfolgern, die Taufe durch Untertauchen zu vollziehen: „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe!“ (Mt 28,19) Petrus sprach zum Volk: „Jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu“ (Apg 2,38).
Die Frage, ob man sich nun auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes oder auf den Namen Jesus taufen lassen sollte, erübrigt sich, da Jesus selbst Vater, Sohn und Geist ist, es sich also stets um die Person Jesu dreht! (siehe Übersetzung „Gott ist keine Dreiheit“, Artikel aus den DOKIMOS)
4. Die Taufe mit Feuer
„Ich zwar taufe euch mit Wasser; es kommt aber ein stärkerer als ich, und ich bin nicht würdig, ihm den Riemen seiner Sandalen zu lösen; er wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen.“ (Lk 3,16)
Was die Feuertaufe genau meint, wird im folgenden Vers näher beschrieben: „Seine Worfschaufel ist in seiner Hand, seine Tenne zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.“ (Lk 3,17)
Sehen wir uns einmal an, was es mit der Worfschaufel auf sich hat: „Die Worfschaufel war eine kleine Schaufel, mit der eine Portion Weizen in die Luft geworfen wurde, damit der Wind die leichtere Spreu wegblasen konnte (Jes 30,24; Jer 4,11). Dieses Werkzeug wird auch symbolisch in Verbindung mit den Gerichten Gottes (Jes 41,16; Jer 15,7; 51,2) und der richtenden Macht des Zeugnisses des Herrn Jesus (Mt 3,12; Lk 3,17) erwähnt.“ (www.bibelkommentare.de è Bibellexikon)
Feuer hat also mit Gericht zu tun. In der Bibel gibt es zwei Gerichte:
(Das Gericht für die Ungläubigen, das hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt wird)
Jak 5,1-3: „1Wohlan nun, ihr Reichen, weinet und heulet über das Elend, das über euch kommt! 2Euer Reichtum ist verfault und eure Kleider sind zum Mottenfraß geworden; 3euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen!“
Das Gericht für die Gläubigen, das uns im Zusammenhang mit der Taufe interessiert
Hebr 12,29: „28Darum, weil wir ein unbewegliches Reich empfangen, lasset uns Dank beweisen, durch welchen wir Gott wohlgefällig dienen wollen mit Scheu und Furcht! 29Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“
Dass das Gericht immer auch mit Trennung zu tun hat, geht aus der folgenden Stelle hervor.
Lk 12,49-53: „49Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu schleudern, und wie wollte ich, es wäre schon entzündet! 50Aber ich habe eine Taufe zu bestehen, und wie drängt es mich, bis sie vollbracht ist! 51Meinet ihr, dass ich gekommen sei, Frieden zu spenden auf Erden? Nein, sage ich euch, sondern eher Zwietracht. 52Denn von nun an werden fünf in einem Hause entzweit sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei, 53der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter.“
Klar und deutlich spricht Jesus hier davon, dass es sich bei dem Feuer um eine Taufe handelt und dass dabei gläubige von ungläubigen Menschen getrennt werden. Das hier dargestellte Gericht findet – wie in Vers 49 erwähnt – schon auf der Erde statt.
Von dem endgültigen Gericht, bei dem die Schafe von den Böcken getrennt werden, spricht das Matthäusevangelium. Manche Bibeln betiteln diese Stelle als „Das Weltgericht“. Bitte lest dazu Mt 25,31-46!
Die lebenslange Feuertaufe hat mit dem täglichen Lebenswandel eines Christen zu tun. Sie trennt den Christen im Laufe seines Lebens von alten Freunden, Gewohnheiten, Verletzungen und Irrtümern der Seele ab. Dies ist oft ein schmerzhafter Prozess, da wir uns von Dingen, Gepflogenheiten oder Menschen verabschieden müssen, die nicht zum Reich Gottes passen. Die Feuertaufe verbrennt die Früchte des Fleisches zugunsten der Früchte des Geistes (Gal 5,16-25). Es gilt, unsere Position als Kinder Gottes (die sehr schön in Eph 2,1-6 beschrieben ist) zu verteidigen und dies funktioniert nur, wenn wir dem Geist Gottes folgen. (Näher erklärt ist dieser Wandel mit dem Geist in der Bibellehre „Die Bekehrung“.)
Ein anderes, berühmtes Wort (Bild) Jesu Christi drückt haargenau aus, was mit der Feuertaufe eines Christen gemeint ist: „Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! Denn wer sein Leben erretten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es erretten.“ (Mk 8,34-35)
Fazit
Wir müssen die Sprache der Bibel verstehen und differenzieren lernen, sonst wissen wir erstens nicht, was Jesus uns wirklich lehren möchte und geben zweitens falsche Lehren und Praktiken an andere weiter!
Wir halten deshalb noch einmal fest, dass es um unterschiedliche Arten geht, wenn in der Bibel von „Taufe“ die Rede ist:
Die Taufe des Johannes hat früher den Weg für den Messias bereitet. Juden sollten Buße tun und sich im Jordan taufen lassen. Heute gilt dies nicht mehr, „es ist vollbracht“.
Für uns noch gültige Taufen:
Die Taufe, welche zur Rettung führt, ist die Taufe des Heiligen Geistes, die der Mensch bekommt, der Jesus in seinem Leben akzeptiert. Der Heilige Geist in dir bezeugt, dass du in den Himmel kommst, oder besser, ab jetzt zu Himmel gehörst. Dies hat nichts mit Zungenrede zu tun!
Die Taufe im Namen Jesu bringt keine Rettung, sondern ist lediglich die Konsequenz davon. Diese Taufe ist eine Wassertaufe und folgt auf die Taufe mit dem Geist. Es ist ein Gehorsamsschritt, um vor der Welt zu bezeugen, dass man nun zu Jesus gehört.
Die Taufe mit Feuer wiederum ist eine rettende Taufe, weil sie den Christen reinigt und seine Rettung bis zum Schluss sicherstellt, damit er nicht „Schiffbruch im Glauben“ erleidet.
Sie hält schon zu Lebzeiten des Gläubigen Gericht
- in seinem Herzen, damit das Böse von ihm abgetrennt werde
- in seiner Familie, seiner Christengemeinde und seinem sonstigen Umfeld, damit sichtbar werde, wer Christ ist und wer nicht
Sie wird auch in der Ewigkeit Gericht bringen
- um den Gläubigen ihre Werke noch einmal aufzuzeigen und ihnen danach zu vergelten
- um die Gottlosen von den Gerechten für immer zu trennen
[1] Wikipedia: Taufe