Der Einfluss der heidnischen Feste auf Kinder

Schon von klein auf nimmt das Kind an zeremoniellen Feiern teil, die den Jahreskreis sowohl in der Familie, als auch in der Gemeinschaft bestimmen. Was aber versteht man unter „Feier“? Das Wort stammt vom lateinischen „festa“ ab und bezeichnet eine religiöse oder zivile Festlichkeit, die an ein wichtiges Ereignis erinnert. Hier werden wir uns speziell mit religiösen Feierlichkeiten beschäftigen. Wir betrachten die Feste näher, in die wir mehr oder weniger in unserer Kindheit involviert waren. Und in der Tat: Wer hat noch nie einen Weihnachtsbaum geschmückt und mit Spannung auf den Weihnachtsmann oder das Christkind gewartet, die uns Geschenke bringen, wenn wir brav waren? Wer hat noch nie Ostereier gesucht oder einen Ansturm von fürchterlichen Verkleidungen an Halloween erlebt, eine gruseliger wie die andere? Für Christen ist es nur legitim zu fragen, welchen Einfluss all diese Feste bei Kindern haben und was die Bibel dazu sagt. Zu diesem Zweck betrachten wir den Ursprung einiger dieser in unserer Gesellschaft besonders weit verbreiteten Festlichkeiten näher und was sich hinter diesen verbirgt. Halloween Halloween oder vielmehr „All Hallows Eve“ bedeutet „Der Abend aller Heiligen“, findet seinen Ursprung vor 2500 Jahren im Nordwesten Europas, genauer bei den Kelten und Galliern, und wurde das Fest „Samhain“ genannt (auf gaelisch „November“). Dieses rituelle Fest wurde in einer Vollmondnacht gefeiert  – der keltische Kalender richtet sich nämlich nach dem Mond – um das neue Jahr in Empfang zu nehmen. Das alte Jahr war mit dem Monat Oktober zu Ende. Nehmen wir zur Kenntnis, dass das Jahr bei den keltischen Stämmen aus zwei Abschnitten bestand, welche durch das milde, feuchte Klima Nordwesteuropas bestimmt waren: eine dunkle Hälfte, die am 1. November an „Samhain“ und eine helle Hälfte, die am 1. Mai an „Beltane“ begann. Das Fest Samhain dauerte sieben Tage – drei Tage vor und drei Tage nach dem Vollmond. Es war, egal welcher sozialen Schicht man entstammte, unter Androhung göttlicher Strafe verpflichtend. Bestandteil war ein Festessen, bei dem es im Überfluss Schweinefleisch (dieses Tier wurde als gewaltige, zerstörerische Gottheit angesehen, die Unsterblichkeit verlieh), Bier, Met (süßes, alkoholisches Getränk, fermentiert auf der Grundlage von Wasser und Honig) und Wein gab. Trunkenheit, begleitet von Liedern, rituellen Spielen mit Opferungen und dem Entfachen eines neuen, großen Feuers, waren vorherbestimmt. Jeder Haushalt musste sein Herdfeuer gelöscht haben, damit nun, zur Einführung des neuen Jahres, die Druiden ein neues Feuer entfachen konnten. Diese Feierlichkeit war dazu bestimmt, Durchgangswege zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten zu schaffen, wo jede Seite eingeladen war, sich auf die andere zu begeben. Somit verloren sogar die Verstorbenen ihre Unsichtbarkeit. Dieses Ereignis war auch in politischer, militärischer und kommerzieller Hinsicht wichtig, da man hier Verträge schloss und der König, welcher der Zeremonie vorsaß, seine Macht erneuerte. Später, unter römischer Besatzung, wurde dem Samhain noch ein Erntefest zu Ehren der etruskischen Göttin Pomone hinzugefügt. Als anschließend das Christentum eingeführt wurde, verwarf man das heidnische, rituelle Samhainfest zu Gunsten des Allerheiligenfestes, das 837 n.Chr. von Papst Gregor IV. angeregt wurde und auf dem liturgischen Kalender am 1. November angesetzt wurde. Trotzdem überlebte das Fest Halloween am 31. Oktober.  Ein sagenumwobenes Fest Mitte des 19. Jh. wanderten viele Iren infolge einer Kartoffelfäule und der damit verbundenen Hungersnot in die Vereinigten Staaten aus und nahmen ihre Geschichten und Legenden mit, wie die des Geizkragens und Alkoholikers Jack o’Lantern, der die Zusage des Teufels erlangte, seine Seele nicht zu nehmen. An seinem Todestag wurde Jack wegen seines schlechten Verhaltens der Zutritt zum Himmel verweigert und als er in die Hölle kam, verjagte man ihn auch von dort aufgrund seines früheren Bundes mit dem Teufel. Da es aber sehr, sehr dunkel war, erhielt er eine Glut, die er in einer Rübe unterbrachte, welche er aushöhlte und aß, damit sie ihm als Laterne diene. So geschah es, dass er in Ewigkeit in der Dunkelheit umherirren sollte. Bei der Einwanderung ersetzten die Irländer die Rübe durch einen Kürbis, der auf amerikanischem Boden leichter zu finden war. Ende des 19.Jh. breitete sich dieses Fest in den Vereinigten Staaten auf nationaler Ebene aus. Hinzugefügt wurde das heute bekannte Betteln um Süßigkeiten mit seinem „Trick or Treat“, was bedeutet „Entweder Süßigkeiten oder Fluch“. In europäischen Ländern hat sich das moderne Halloween-Fest erst seit den 1990er Jahren immer mehr verbreitet. Betrachten wir nun das Weihnachtsfest mit seinen Ursprüngen. Der 25.Dezember Das Fest „Weihnachten“, auf Französisch und Spanisch „Noel“, kommt eventuell aus dem Gallischen „noio hel“, was „Geburt der Sonne“ heißt (auf Italienisch „Natale“ = „Geburt“). Es wird am 25. Dezember gefeiert. Warum? Ursprünglich fand zwischen 20. und 23. Dezember auf der Nordhalbkugel die Wintersonnwende statt. Das lateinische „sol stare“ bedeutet „Die Sonne bleibt stehen“ (geht weder auf noch unter). Wenn die Tage kürzer wurden, machten sie der Bedrängnis der Finsternis und der Angst, die Sonne komme nie wieder, Platz. Deshalb mussten Götter und Gottheiten angefleht werden, damit die Sonne wieder erscheine. Dieser Wendepunkt im Jahreslauf brachte zahlreiche heidnische Vorstellungen mit sich, welche Fruchtbarkeit, Mutterschaft, Fortpflanzung und Sternkunde betrafen. Als Kampf gegen die Finsternis veranstalteten die Kelten riesige Feuer. Bei den Persern im Altertum feierte man am 25. Dezember die Geburt von Mithra, dem Gott der Geheimnisse und der Sonne der Gerechtigkeit. Dieser Gott des Lebens und des Lichts wurde von einer Jungfrau geboren und kämpfte gegen die Dunkelheit und das Böse. Man opferte ihm einen Stier. In Ägypten wurde Aion, der Sohn des Gottes Osiris, angebetet. Er war Symbol der wiedergeborenen Sonne. Was die Göttin Isis mit ihrem kleinen Sohn Horus in den Armen betrifft, so erinnert sie uns doch sehr stark an die Jungfrau Maria, welche das Jesuskind auf den Knien wiegt. Die Römer ehrten ihren Gott Saturn, den Gott der Zeit, der Landwirtschaft und des Feuers während der sogenannten Saturnalien vom 17. bis 24. Dezember. Zudem wurde am 25. Dezember die Geburt der Sonne gefeiert, was im Jahr 325 n.Chr. im christlichen Abendland übernommen wurde. Der Gott des Feuers oder der Sonne hieß bei den Babyloniern Tammus oder auch Moloch und Baal. Diese Titel waren die unterschiedlichen Bezeichnungen für Nimrod (1.Mose 10,8-9), der

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