Das Zeugnis Jesu Christi

Vers: 1 Joh 5:6-8 (SCHLACHTER) “6Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der dies bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit. 7Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins; 8und drei sind es, die Zeugnis ablegen auf der Erde: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei stimmen überein.”

Zunächst ist einmal die Schlachter-Version (2000) zu loben, da sie Teile von Bibelversen wieder eingebaut hat, welche aus anderen Bibelübersetzungen im Laufe der Zeit entfernt worden waren. Man nahm fälschlicherweise an, dass auch dieser 1 Joh 5,7 zu den Handschriften gehöre, die als nicht authentisch eingestuft werden können.
Liest man nun den grünen Teil der Bibelstelle, so kann jemand annehmen, dass es sich hier um 3 Personen handelt, welche im Himmel „walten“, um Zeugnis zu geben über Jesus Christus. Dies wollen wir widerlegen.

 

1. Was ist ein Zeuge?

Laut Wörterbuch (Google) ist ein Zeuge 1. eine „Person, die einen bestimmten Vorfall beobachtet hat“ und 2. eine „Person, die vor Gericht etwas aussagt.“

 

2. Die Zeugen der Gottessohnschaft:  Hintergrund Alter Bund

Der Apostel Johannes gibt sowohl in seinem Evangelium als auch im 1. Johannesbrief Aufschluss, welche Zeugen für Jesus Christus aussagen, weil sie ihn kennen. Wir dürfen speziell bei den Aussagen Jesu selbst nicht vergessen, dass dieser damals zu Juden sprach und er noch nicht gestorben, also der Alte Bund noch gültig war. Der besagte, dass ein einziger Zeuge keine Gültigkeit besaß. 

Zeugen, die nicht ausreichen

  • Jesus beteuert in Joh 5,31: „Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr.“ Er sagt diese Worte vor dem Hintergrund des mosaischen Gesetzes: „Nur auf zweier Zeugen Aussage oder auf dreier Zeugen Aussage hin soll eine Sache gültig sein“ (5 Mos 19,15; Joh 8,17). Außerdem spricht Jesus hier von sich als Mensch, nicht als Gott.
  • Joh 5,33f: „Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben. Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen an…“ Als Gott kann Jesus das Zeugnis eines Menschen nicht annehmen, weil dieses nicht genügt. Er braucht göttliches Zeugnis!

Gültige Zeugen: Bibelstellen

  • Jesus als Gott zeugt von sich selbst, weil er weiß, woher er kam und wohin er geht (Joh 8,14).Der vom Himmel kommt, ist über allen; was er gesehen und gehört hat, das bezeugt er; … Wer sein Zeugnis angenommen hat, der hat besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist.“ (Joh 3,31-33) Wir wissen, dass im Himmel Gott ist und vom Himmel nur Gott kommen kann, nichts Menschliches.
  • Der Vater, der ihn gesandt hat, zeugt von ihm (Joh 8,18; Joh 5,37). Er ist zugleich der, welcher ihn gesandt hat und der, welcher gekommen ist.
  • Die Werke Jesu/ Gottes zeugen für ihn (Joh 5,36; Joh 10,25).
  • Die Schriften zeugen von Jesus (Joh 5,39). Die Schriften sind das Wort Gottes (Dazu mehr im folgenden Kapitel).
  • Die Jünger Jesu zeugen von ihm (Apg 1,8).

3. Die Zeugen im Himmel

„7Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins;“ (1Joh 5,7.; SLT)
A, Die Übersetzung „und diese drei sind eins“  ist nicht richtig. Vielmehr muss an der Stelle stehen: „und diese drei sind nur EINER“. Die Wortwahl, die hier im Griechischen gebraucht wird, entspricht dem hebräischen „EHAD“, welches im 5Mose 6,4 vorkommt, wo Gott die Israeliten lehrt, dass er EINER ist (nicht eins; mangelhafte deutsche Bibelübersetzung!).
Somit würde sich der Vers so anhören: „Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind nur EINER;Daraus geht hervor, dass es sich wirklich auch nur um Einen handelt, nicht um drei voneinander unterschiedliche Personen.
B, Betrachten wir nun die drei genauer, nämlich „der Vater, das Wort und der Hl. Geist“.

Das Wort ist Gott

In Joh 1,1 steht geschrieben: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“ Hier kann man nicht behaupten, dass es sich bei „Gott“ um den Sohn handeln würde, sondern es heißt GOTT. Gott umfasst alles. Er ist der Schöpfer. Im Vers 4 geht es weiter: „In ihm war das Leben“. Wir glauben, dass in Gott das Leben ist. „Und das Leben war das Licht der Menschen.“ Jesus sagt von sich, dass er das Licht der Welt sei (Joh 8,12). Wir erkennen also, dass es sich bei den Erscheinungsformen Vater und Sohn um EINEN handelt, nämlich um den lebendigen Gott.

Der Herr ist der Geist/ Das Wort ist Geist

Wir lesen weiter in Joh 1,14: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.“ Das ist das Wort, der Vater (welcher laut Joh 4,24 der Geist ist), der Heilige Geist, der im Himmel vorher Zeugnis abgelegt hat und weiter Zeugnis ablegt: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden…“ (Joh 16,13). Der Geist kann also auch auf der Erde Zeuge sein, worüber wir später noch lesen werden. Er hat sich in Menschengestalt gezeigt. Ganz klar kommt das in 2Kor 3,17-18 zum Ausdruck, wo es heißt: Der Herr ist der Geist (gemeint ist Jesus). Wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht“! In Joh 6,63 lehrt Christus uns: „Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.“

Zusammenfassung: der unbeschreibliche Gott

  • Im Himmel bezeugt also der Heilige Geist, welcher lebendig macht. (Joh 6,63)
  • Man kann mit anderen Worten auch sagen, dass das Wort bezeugt, weil es Geist und Leben ist. (Joh 6,63; Joh 1,4)
  • Da das Wort Gott ist und Gott Geist ist und Gott auch der Vater ist, bezeugt also auch der Vater. (Joh 1,1; Joh 4,24)
So verstehen wir, dass es sich nicht um unterschiedliche Personen handelt, sondern um unterschiedliche Arten, wie Gott sich uns zeigt. Verwechseln wir deshalb nicht die verschiedenen Seiten und Facetten Gottes mit verschiedenen Personen!
Wer einen Vater braucht, dem ist Gott Vater.
Wer einen Arzt braucht, dem ist Gott Heiler.
Wer ein Wort braucht, dem ist Gott Wort.
Wer Wasser oder Brot braucht, dem ist ER Wasser oder Brot.
Wer mehr Feuer braucht, dem ist ER Feuer.
ER ist ALLES. Er ist Gott.
ER ist Lamm und Löwe zugleich.
ER war zugleich als Baby in der Krippe, als er zeitgleich als Stern am Himmel den Magiern aus dem Osten den Weg wies. (Mt 2)
ER hat sich mehr als 500 Menschen gleichzeitig gezeigt (1Kor 15,6), obwohl er nicht 500 Personen, sondern EINER („EHAD“) ist.
Gott ist Geist, Gott ist Vater, Gott ist Wort.
In Offb 1,7-8 steht geschrieben: „Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme der Erde. Ja, Amen. Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.“

 

4. Die Zeugen auf der Erde

Der Geist, das Wasser und das Blut legen auf der Erde Zeugnis ab (1Joh 5,6.8).

Das Wasser

Wir lesen in Hes 36,25 über das Wasser: „Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen; und ihr werdet rein sein; von all euren Unreinheiten und von all euren Götzen werde ich euch reinigen.“ Zur Reinigung ist Wasser da und es liegt auf der Hand, dass es sich bei diesem Wasser um das Wort Gottes handelt. Jesus sagt nämlich zu seinen Jüngern: „Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.“ (Joh 15,3) Das Wasser wird ausgesprengt, also verbreitet, um uns von falschen Lehren, Sünden und Götzen zu reinigen. Noch deutlicher wird es in Eph 5,25-26, wo erwähnt wird, dass Christus die Gemeinde „durch das Wasserbad im Wort“ reinigt. Wasser und Wort sind also Synonyme.

Der Geist

Joh 3,5: „Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.“ Wasser und Geist nennt der Herr hier in einem Atemzug. Gerade haben wir vom Wasserbad im Wort gelesen. Der Titusbrief nennt uns jedoch zudem die „Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes“, den der Herr Jesus Christus „reichlich über uns ausgegossen“ hat. Der Geist ist also das Wasser. Ein nächster Bibelvers erweitert unsere Erkenntnis noch: „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und Leben.“ (Joh 6,63) Das Wort ist also Geist. Das Wort ist aber auch Leben und genau darum geht es, um die Zeugen für das Leben.

Das Blut

Im Folgenden erschließen wir, dass auch das Blut Leben ist.
„Denn das Blut ist die Seele“ (5Mos 12,23). Für „Seele“ und „Leben“ steht im Hebräischen das gleiche Wort, nämlich „nefesch“ (wörtlich: „Atem“, „Atemweg“, „Kehle“; = belebender Atem, Lebenskraft; aber auch die lebende Person selbst wird mit Nefesch bezeichnet). Im 3Mos 17,11 steht geschrieben: „Denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich selbst habe es euch auf den Altar gegeben, Sühnung für eure Sünden zu erwirken. Denn das Blut ist es, das Sühnung tut durch die Seele in ihm.“ Jesus musste sein Blut für uns vergießen, also sein Leben für uns ausgeschüttet. Sein Blut ist Zeuge dafür, dass ER, das Leben, fleischgeworden ist.

Folgerung und Zusammenfassung

Blut = Leben; Wer leben will, muss das Blut Jesu haben.
Wort = Leben
Wasser = Leben, weil ohne Wasser kein Leben entsteht. Darum hat Gott auch zuerst die Wasser erschaffen (1Mos= Genesis)
Wer das Leben haben will, muss das Wasser des Lebens, das Wort, haben.
Wer das Leben haben will, muss auch den Geist Gottes haben.

Christen als Zeugen

Nach dem Tod und der Auferstehung Jesu ist die Gemeinde Jesu Christi als sein Leib mit den einzelnen Gliedern, Zeuge für Jesus Christus. Das Zeugnis dieser Menschen ist – im Gegensatz zu dem der Menschen unter dem Alten Bund – ein wahres und gültiges Zeugnis. Sie sind nämlich mit dem Blut reingewaschen und haben bleibend das Wort Gottes und den Heiligen Geist in sich, die sowohl im Himmel als auch auf der Erde Zeugnis geben. Diese Christen sind als Teilhaber des Neuen Bundes mit dem Heiligen Geist versiegelt (Eph 1,13). Sie sind als Braut Jesu Christi im Wasserbad des Wortes gereinigt (Eph 5,25-26; Joh 17,17). Sie tun – wie Jesus vor ihnen – die Werke Gottes (Joh 14,12; Lk 8,21; 1Joh 3,22). Sie wurden daher von Jesus selbst als Zeugen berufen (Mt 28,20; Joh 15,26-27; Apg 1,8; Apg 2,32).
„Der Geist und die Braut sagen: Komm“ (Offb 22,17).

 

(Zusammenfassung einiger Lehren von Shora Kuetu mit Ergänzungen von Nicole Höflschweiger)